Die Tomate ist eines der vielseitigsten Gemüsesorten und aus der mediterranen Küche nicht wegzudenken. Im Sommer dient sie als Basis einer schmackhaften Gazpacho, im Winter als wärmende Tomatensuppe. Tomatensaucen bereichern Nudelgerichte. Tomatensalat, Tomatenbrot, Caprese (Tomaten mit Mozzarella). Das Nachtschattengewächs lässt sich gut selbst ziehen – egal ob auf dem Balkon oder im Garten. Wer die Arbeit nicht scheut, wird mit purem Genuss belohnt. Aber Tomatenpflanzen richtig gießen ist eine Herausforderung, worauf ich hier näher eingehe!
Wie oft muss man Tomaten gießen?
Diese Frage lässt sich nicht in einem Satz beantworten. Die Häufigkeit des Gießens ist abhängig vom Standort und den Witterungsverhältnissen. Steht die Pflanze überdacht, vor Wind und Regen geschützt, muss sie häufiger gegossen werden. Grundsätzlich können Gießregeln nach Pflanzstatus angegeben werden:
Kurz nach dem Anpflanzen:
In den ersten paar Tagen nach dem Pflanzen ausgiebig gießen. Der Boden soll gut feucht sein. Es darf sich jedoch keine Staunässe bilden.
In der Wachstumsphase:
Während der Blütezeit bis zur Fruchtbildung ca. 1/2 Liter Wasser täglich einfüllen. Dabei auf jeden Fall vorher prüfen, ob die Erde angetrocknet ist. Erst dann wieder Wasser nachfüllen.
Nach der Fruchtbildung:
Sobald sich die ersten Früchte bilden, kann die Wassermenge auf ca. 250 Milliliter pro Frucht erhöht werden. Tomatenpflanzen sind genügsam und lieben regelmäßige Wässerung. Tipp: Morgens prüfen, ob die Blätter eingerollt sind – dann braucht die Pflanze Wasser.
Tomaten gießen im Freiland
Tomaten vertragen keinen Frost. Daher sollten sie erst Ende Mai ins Freiland gesetzt werden. Alternativ können die Pflanzen bei Nachtfrostgefahr mit einer atmungsaktiven Folie abgedeckt werden, die auf keinen Fall die Blätter berühren darf. Eventuell Holzlatten in den Boden stecken und eine Folie darüber ziehen. Auf jeden Fall darauf achten, dass sich unter der Folie kein Wasser bildet. Bei starkem Regen, anhaltenden Regenfällen oder Sturm die Pflanzen schützen. Die Tomatenpflanzen gießen, sobald der Boden angetrocknet ist. Falls sehr früh morgens gegossen wird, sollte der Außentemperatur angepasstes Wasser verwendet werden.
Wie oft muss man Tomaten im Gewächshaus gießen?
Im geschützten Bereich können Tomaten schon früh angepflanzt werden. Hier spielen Witterungsverhältnisse keine große Rolle. Daher scheint es hier einfacher zu sein, die Tomatenpflanzen ausreichend zu wässern. Allerdings kommen hier weitere Einflüsse zum Tragen, die beachtet werden müssen. So ist für ausreichend Licht sowie Luftzirkulation zu sorgen, damit keine Überhitzung stattfindet. Auch hier gilt es, die Bodenfeuchtigkeit der Pflanzen regelmäßig zu kontrollieren. Ist der Boden angetrocknet – ca. 1 Zentimeter – benötigt die Pflanze wieder Wasser.
Die regelmäßige Bewässerung im Gewächshaus kann durch ein simples Bewässerungssystem sichergestellt werden. Von einer PET-Flasche den Boden abschneiden und die Flasche mit dem Hals in den Boden stecken – regelmäßig auffüllen. Dieses kann bei Trockenheit die Pflanze mit Wasser versorgen.
Tomaten im Blumenkasten gießen?
Auch auf der Terrasse können Topfpflanzen gezogen werden. Hier gelten die gleichen Vorsichtsmaßnahmen wie im Freiland. Die Balkontomaten müssen vor extremen Witterungsverhältnisse geschützt werden. Sie lieben einen sonnigen und warmen Standort. Bei Tomaten im Pflanzkübel muss darüber hinaus Staunässe vermieden werden. Am einfachsten lässt sich dies über ein Loch im Boden oder an der Seite realisieren, damit überschüssiges Wasser ablaufen kann. Am besten mit Tonscherben abdecken, damit das Loch nicht mit Erde verstopft. Sollte der Topf geschützt an der Hauswand stehen, bietet sich ein einfaches Bewässerungssystem an. Dies können entweder Kunststoffringe sein oder ein Baumwollfaden, der sich aus einem nebenstehenden Glas Wasser versorgt. Es gibt zum Gießen auch verschiedene Bewässerungsysteme für den Balkongarten.
Welche Krankheiten können durch falsches Gießen entstehen?
Spritzwasser an den unteren Blättern kann zu Kraut- und Braunfäule führen. Wird zu viel gegossen, kann dies optische Auswirkungen haben: die Tomaten platzen auf. Falschen gießen kann somit Tomatenkrankheiten auslösen. Auch wenn zuviel gegossen wird und das Wasser nicht mehr verdunsten kann, kommt es oft zur Tomatenblütenendfäule.
Tomaten gießen morgens oder abends?
Welche Uhrzeit ist ideal zum Gießen? Abends ist der ideale Zeitpunkt, damit das Nachtschattengewächs die zugeführten Nährstoffe über Nacht aufnehmen kann. An heißen Tagen noch zusätzlich morgens gießen.
Kann man Tomaten mit Regenwasser gießen?
Regenwasser ist ideal, da es weicher ist als Leitungswasser und der Außentemperatur entspricht.
Darf man Tomaten von oben gießen?
Die Tomaten nur von unten gießen. Nasse Blätter, die nicht abtrocknen, begünstigen Schädlinge. Bei starker Sonneneinstrahlung können die empfindlichen Blätter verbrennen.
Warum Tomaten mit Brennesseljauche gießen?
Tomaten sind Starkzehrer und benötigen zusätzlich zum Gießwasser Dünger. Wer nicht auf chemische Dünger zurückgreifen möchte, nutzt natürlichen Dünger, wie Brennesseljauche für Tomaten.
Fazit:
Wer selbst Tomaten ziehen und ernten möchte, muss darauf achten, dass sie richtig gegossen werden. Die Menge der Wasserzufuhr ist abhängig von den Witterungsverhältnissen und dem Standort. Zusätzlich zum regelmäßigen Gießen sollten den Tomatenpflanzen Nährstoffe in Form von Brennesseljauche zugeführt werden. Dann steht einem erntefrischen Genuss nichts mehr im Wege.