Rosmarin, das pflegeleichte Gewürz für den Garten, Balkon oder die Terrasse. Wer die mediterrane Küche mag, kennt den Rosmarin und benutzt ihn häufig, doch nicht nur in der Küche ist das Gewürz zu gebrauchen. Seit jeher verwenden wir es auch als Heilkraut mit überraschenden Wirkungen.

Die Pflege des Rosmarin ist einfach und auch für Menschen ohne grünen Daumen leicht umzusetzen. Durch seinen geringen Platzverbrauch, kann Rosmarin auch hervorragend auf dem Balkon und der Terrasse kultiviert werden und benötigt kein mühevoll angelegtes Beet. Der Strauch ist komplett essbar und wächst sehr Wasser sparend. Das macht Ihn nicht nur zu einem hervorragenden Küchenkraut, sondern ist zudem auch noch pflegeleicht und Anfänger-freundlich.

Welche Arten & Sorten von Rosmarin gibt es?

Bei Rosmarin unterscheidet man hauptsächlich in Winterharten, Winterfesten und Frostempfindlichen Sorten. Das Gewürz stammt ursprünglich aus dem mediterranen Küstenraum und kennt daher keinen natürlichen Frost. Durch die verschiedensten Züchtungen, kann Rosmarin mittlerweile aber in fast jedem Klima kultiviert werden.

Die einzelnen Sorten entscheiden sich aber auch teilweise recht stark im Aroma und Geruch, weshalb es durchaus Sinn machen kann mehrere Sorten zu haben. Ein weiterer wesentlicher Unterschied ist das Wachstum, während eine kompakte Pflanze sich besser auf dem Balkon macht, ist eine robuste Sorte im Garten sinnvoller. Die Blütenfarben sind inzwischen auch sehr variabel und machen sich auch im Ziergarten sehr schön.

Hier ist eine kleine Sorten Übersicht.

Bei Vertretern der Winterharten Sorten geht die Kälteresistenz bis zu maximal -22°C und ist damit auch für den deutschen Winter geeignet. Gerade wer Rosmarin im Garten zu stehen hat und ihn nicht jedes Jahr im Herbst ausgraben möchte, sollte sich also eine Winterharte Sorte aussuchen. Die gängigsten Vertreter dieser Züchtung sind:

Rex

  • aufrecht wachsende, robuste Sorte
  • hellblaue Blüten
  • starkwüchsig
  • harziges Aroma
  • mindestens -20 °C winterhart

Arp

  • ausgeprägtes Duftaroma
  • wird in der italienischen Küche und zum Trocknen verwendet
  • durch intensiven Geruch optimal für Duft- und Ziergarten
  • sehr robuste Pflanze
  • bis -22 °C winterhart

Blue Winter

  • blaugrün gefärbte Blätter
  • lila Blüten ergänzen jeden Ziergarten
  • intensives, würziges Aroma
  • ideal zum Würzen von Grillgut
  • bis -20 °C winterhart

Wer aber in einem wärmeren Klima lebt oder vorhat den Rosmarin auf dem Balkon oder der Terrasse zu halten, kann auch zu winterfesten Sorten greifen. Der Unterschied zu den winterharten Sorten ist die Temperatur, während winterharte Sorten Temperaturen bis zu -22°C aushalten, schaffen winterfeste Sorten eine Maximale Resistenz von -15°C.

Rosmarin, Rosmarinus officinalis, ca. 50 Samen
  • Aussaatort: Gewächshaus - Fensterbank
  • Aussaatzeit: März-Juni
  • Ernte: Mai-Okt
  • Eignung: Sofortverzehr roh oder gekocht, Eignung zur Trocknung, Überwinterung, Zwischenfrucht
  • - Halbstrauch, nadelartiges Blatt, sehr würzig

Dafür überzeugen winterfeste Sorten meist mit einem besseren und schnelleren Wachstum als die winterharten Vertreter.

Die gängigsten winterfesten Sorten sind:

Blaulippe

  • aromatischer harzig-balsamischer Duft
  • kompakter Wuchs
  • mit Kälteschutz verträgt er Temperaturen bis -15 °C

Boule

  • kriechende Sorte
  • hellblaue Blüten
  • mit Kälteschutz verträgt er dabei Temperaturen bis -15 °C

Corsican Blue

  • langzeitblühend
  • stahlblaue Blüten
  • hängender, kompakter Wuchs
  • Duft wie Fichtennadeln
  • mit Kälteschutz verträgt er Temperaturen bis -12 °C

Die frostempfindlichen Sorten, sind für unser Klima eher weniger geeignet oder müssen bei niedrigen Temperaturen umgesiedelt werden. Dafür überzeugen sie aber mit einem sehr starken Aroma und einen sehr schnellen Wuchs.

Die bekanntesten Vertreter dieser Sorten sind:

Pinien-Rosmarin

  • Wuchshöhe zwischen 70 und 100 cm
  • lila Blüten
  • Duft erinnert dabei an Pinien

Salem

  • schnellwüchsig
  • robust
  • violette Blüten
  • intensiver würziger Duft

Wie pflanze ich Rosmarin richtig?

Rosmarin benötigt lockere Erde um gut Wuzeln zu können. Beim gießen gilt bei dem Rosmarin lieber weniger als zu viel. Das Gewürz verträgt Trockenheit ganz gut, während Stau-Nässe ein großes Problem für die Pflanze darstellt. Wer das Kraut also im Garten haben möchte, sollte vorher die Erde gut auflockern und bei zu festen Boden etwas Sand oder Kies mit einbringen. Sand und Kies liefern der Pflanze wichtige Mineralien,während sie humusarme Erde bevorzugt.

Rosmarin im Garten die richtige Pflege

Die Pflanze steht gerne an sonnigen und warmen Orten. Der Boden sollte trocken, kalkhaltig und durchlässig sein. Auch ein Paar Steine nimmt der Rosmarin gerne an. Um die Pflanze ganzjährig im Garten zu haben, sollte unbedingt eine winterharte Sorte und ein windgeschützter Standort bevorzugt werden.

Nach der Blüte sollte jährlich ein Rückschnitt erfolgen. Diese Maßnahme hält den Strauch kompakt.

Wie dünge ich Rosmarin?

Im Garten kann auf Dünger verzichtet werden. Steht die Pflanze aber im Topf, können Sie zwei bis drei Mal pro Saison mit verdünntem Flüssigdünger gießen.

Rosmarin im Topf richtig pflegen ( Auf dem Balkon und Terrasse)

Wenn Sie Rosmarin im Topf halten möchten, sollten Sie herkömmliche Kübelpflanzenerde oder Kräutererde verwenden. Diese Erde sollte mit reichlich Sand oder Tongranulat vermischt werden, da der Halbstrauch humusarme, mineralische Substrate bevorzugt. Der Topf sollte über Abflusslöcher verfügen. So kann das Gießwasser gut abfließen und es ensteht keine Stau-Nässe. Je älter ein Rosmarin ist, desto seltener sollte man ihn umtopfen. Ein größerer Topf ist also eine gute Idee.

Wie und wann schneidet man Rosmarin richtig?

Sobald der Strauch im Frühjahr geblüht hat (Ende März), wird etwa zwei Fingerbreit über dem verholzten Trieb zurück geschnitten. An der Schnittstelle entstehen dann die neuen Triebe. Niemals sollte bis in die verholzten Triebe geschnitten werden, da die Wachstumsknospen nur an den weichen Zweigen sitzen.

Rosmarin im Kräuterbeet

Rosmarin im Kräuterbeet

Rosmarin richtig vermehren – Wie geht das?

Die beliebteste und gängigste Methode um die Pflanze zu vermehren ist durch die Stecklingsvermehrung. Hierzu wird eine Triebspitze 10 cm unter dem Blattknoten abgeschnitten. Nachdem die Pflanze abgetrennt wurde muss sie unverzüglich in feuchte Erde in einem Topf gesteckt werden. Damit die Erde feucht bleibt, wird der Top mit Folie abgedeckt. Nun muss regelmäßig kontrolliert werden ob die Pflanze auch angewachsen ist.

Rosmarin überwintern – die besten Tipps

Hat man einen Winterharten Rosmarin, kann dieser ohne Probleme im freien überwintert werden, eventuell sollte ein kleiner Windschutz geschaffen werden. Winterfeste Sorten sollten unbedingt einen Kälteschutz bekommen. Ist der Balkon geschlossen ist dies ein wunderbarer Kälteschutz, ansonsten sollte der Strauch über den Winter mit in die Wohnung oder ins Haus genommen werden. Bei frostempfindlichen Sorten, sollte der Umzug ins Warme bereits ab Temperaturen unter 10°C erfolgen.

Rosmarin trocknen und aufbewahren

Die Zweige werden an trockenen Tagen abgeschnitten und zusammen in ein Bündel gebunden. Das Bündel wird zum trocknen aufgehangen. Sobald die Zweige sich nicht mehr verbiegen lassen ist das Bündel trocken genug um aufbewahrt zu werden.

Um den Rosmarin zu lagern, werden die Nadeln von den Zweigen gerieben und entweder so oder zu Pulver verarbeitet in ein gut verschließbares Glas gegeben. Das Glas sollte dunkel und Kühl gelagert werden um das Aroma bestmöglichst zu erhalten.

Häufige Fragen zu Rosmarin

Um noch einmal einen Überblick zu schaffen werden jetzt die häufigsten Fragen kurz und knapp geklärt.

Wo ist der beste Standort für Rosmarin ?

Der beste Standort ist ein trockener-, kalkhaltiger-, mineralstoffreicher- und lockerer Boden. Ebenso mag Rosmarin warme, sonnige und geschützte Standorte.

Wann blüht Rosmarin und wie lange?

Rosmarin blüht ab Mitte März bis Ende Mai, bleibt die Blüte aus, liegt das meist daran, dass die Pflanze zu warm überwintert wurde. Nach dem die Pflanze beschnitten wurde, kann es zu einer zweiten Blüte kommen.

Ist Rosmarin essbar?

Ja Rosmarin ist essbar. Sowohl die jungen Triebspitzen als auch die Nadeln und Blüten sind essbar. Die Blüten können auch eine sehr schöne Dekoration für den Salat sein.

Rosmarin in der Küche? ( 3 typische Rezepte)

Rosmarin – Backofenkartoffeln 2 Portionen

  • 600g Kartoffeln, fest kochend
  • 2 EL Olivenöl
  • 2 Knoblauchzehen, fein gehackt
  • 1 EL Rosmarin, frisch, fein gehackt
  • Salz und Pfeffer aus der Mühle

Zubereitung

Dauer: ca. 15 Min. / Schwierigkeit: simpel

Die Kartoffeln schälen, waschen und achteln. Auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech legen. Das Olivenöl mit dem Knoblauch und den Gewürzen vermischen. Das Öl nun Gleichmäßig über die Kartoffeln verteilen.

Den Backofen auf 200°C (Ober-/Unterhitze) vorheizen. Die Kartoffeln auf der mittleren Schiene in den Ofen schieben und 25 Min. backen. Guten Appetit.

Mediterranes Gemüse mit Rosmarin für 4 Personen

  • 160 g Tomaten, getrocknet in Öl eingelegt
  • 120 g Oliven, schwarz ohne Stein
  • 8 große Tomaten
  • 4 Zweig/e Rosmarin
  • 1 große Zwiebel, rot
  • 2 Knoblauchzehen
  • 1 TL Zucker
  • 1 Schuss Rotwein, trocken
  • 1 Schuss Balsamico
  • 1 TL Olivenöl
  • Salz und Pfeffer

Zubereitung

Dauer: ca. 20 Min. / Schwierigkeit: normal

Die frischen Tomaten werden kurz in kochendes Wasser gegeben und dann kalt abgeschreckt. Anschließend die Haut abziehen, die Kerne werden entfernt und das Fruchtfleisch wird in feine Streifen geschnitten. Die getrockneten Tomaten werden in ein Sieb gegeben und abtropfen lassen, das Öl wird aufgefangen und später verwendet. Danach in feine Streifen schneiden. Die Oliven und Zwiebeln werden auch in feine Streifen geschnitten. Die Knoblauchzehe und den Rosmarin hacken.

Das Tomatenöl wird in einer Pfanne erhitzt und darin die Zwiebeln und der Knoblauch angebraten. Den Zucker dazu geben und kurz karamellisieren lassen. Oliven, getrocknete Tomatenstreifen und Rosmarin dazugeben und eine Minute mitbraten. Mit Rotwein und Balsamico ablöschen und köcheln lassen, bis die Flüssigkeit zum Großteil verdampft ist.

Zum Schluss die frischen Tomatenstreifen unterheben, kurz heiß werden lassen und das Gemüse mit Salz und Pfeffer abschmecken.

Lamm – Trauben – Rosmarin – Eintopf für 4 Personen

  • 100 g Linsen, kleine, dunkle
  • 100 g Weintrauben, blau, kernlos
  • 50 g Weintrauben, hell, kernlos
  • 3 Blätter Estragon, frisch
  • 4 EL Balsamico, mild
  • 3 EL Schmalz, Schweine- oder Butterschmalz
  • 1 kg Lamm -Ragout Nacken oder Schulter
  • 2 Knoblauchzehen
  • 2 Zwiebeln
  • 3 EL Tomatenmark
  • 1 Zitrone, unbehandelt (Schale + Saft davon)
  • 2 Zweig/e Rosmarin
  • etwas Gemüsebrühe -Pulver
  • 2 TL Paprikapulver, edelsüß
  • Salz und Pfeffer

Zubereitung

Dauer: ca. 30 Min. Ruhe: ca. 12 Std. / Schwierigkeit: simpel

Am VORTAG: die Linsen werden über Nacht in Wasser eingeweicht

Am Tag der Zubereitung:

Die Trauben werden gewaschen und halbiert.

Die Zitrone auspressen und die Schale dünn abschneiden.

Die Knoblauchzehen und Zwiebeln schälen und würfeln.

Die Trauben mit dem Estragon und Essig mischen. Das Schmalz langsam in einem Schmortopf erhitzen und das Fleisch darin anbraten. Knoblauch und Zwiebeln kurz mit anbraten und das Tomatenmark unterrühren. Mit Pfeffer, Salz, Paprikapulver, der Zitronenschale und Rosmarin würzen. Abgedeckt bei schwacher Hitze und ohne zusätzliche Flüssigkeit ca. 45 Minuten schmoren. Ab und zu wenden nur, wenn es nötig ist, ein wenig Wasser dazugeben.

Die Linsen abgießen. Mit 500 ml Wasser und dem Gemüsebrühe-Pulver etwa 20 – 30 Minuten köcheln. Nun die Linsen und die Kochflüssigkeit zum Fleisch geben und alles ohne Deckel ca. 5 Minuten köcheln lassen.

Nun die Trauben untermischen und 5 Minuten ziehen lassen.

Mit Salz, Pfeffer und Zitronensaft herzhaft abschmecken.

Welche Heilwirkung hat Rosmarin ?

Rosmarin ist nicht nur ein beliebtes Gewürz in der Küche, ihm werden auch viele Heilwirkungen zugesprochen. Gerade bei der Behandlung von niedrigem Blutdruck spielt die Pflanze eine wichtige Rolle. Das liegt daran, dass seine anregende Wirkung unter allen hier wachsenden Heilpflanzen selten ist.

Aber Achtung in der Schwangerschaft sollte auf diese Pflanze eher verzichtet werden.

Bei der Anwendung von Rosmarin als Heilkraut wird Die Pflanze meist mit der Nahrung als Gewürz aufgenommen. Aber auch die ätherischen Öle können helfen, hierbei werden die Öle auf der Haut aufgetragen oder eingeatmet. Das ätherische Rosmarin-Öl ist besonders wirksam. Es ist so stark, dass man es nur äußerlich anwenden sollte, damit es nicht den Magen reizt. Wer Probleme mit dem Verdauungssystem hat kann sich als weitere Anwendungsmethode auch einen Tee von machen und diesen zu sich nehmen.

Hier mal eine Übersicht, bei was Rosmarin helfen kann.

  • adstringierend (blutstillend, austrocknend)
  • anregend
  • antibakteriell
  • entspannend
  • entzündungshemmend
  • krampflösend
  • pilztötend
  • schmerzstillend
  • tonisierend (kräftigend)
  • Atembeschwerden
  • Blähungen
  • Appetitlosigkeit
  • Verdauungsstörungen
  • Magenschwäche
  • Durchfall
  • Rheuma
  • Gicht
  • Niedriger Blutdruck
  • Herzschwäche
  • nervöse Herzbeschwerden
  • nervöse Kreislaufbeschwerden
  • Schwäche
  • Erschöpfungszustände
  • Nervöse Unruhe
  • Kopfschmerzen
  • Migräne
  • Neuralgien
  • Ischias (Rückenschmerzen)
  • Nervenentzündung
  • schwache Menstruation
  • Wechseljahrsbeschwerden
  • Menstruations fördernd
  • Haarausfall
  • hartnäckige Hautausschläge
  • Hämorrhoiden
  • Ekzem

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