Der Liebstöckl mit dem botanischen Namen Levisticum officinale ist in Europa heimisch, kommt aber ursprünglich aus südlichen Ländern und findet sich teilweise auch in der Natur wieder. Er gehört in die Gattung der Doldenblüttler und ist auch bekannt unter den Namen Maggikraut, Laubstecken, Gichtstock, Nervenkräutel oder Gebärmutterkraut.

Das Maggikraut liebt sandige und gut gedüngte Böden, kommt aber auch mit anderem Untergrund klar.

Liebstöckl

Liebstöckl

Eigenschaften

Die starken und ausdauernden Wurzeln erhalten im Frühjahr kraftvolle Triebe, welche eine rötliche Farbe haben und dann grün werden. Die Kraft der Triebe von den ersten Sprossen ist sehr stark. Die enorme Wuchskraft ist vermutlich mit ein Grund, weshalb das Kraut den Namen Liebstöckl trägt. Binnen kurzer Zeit ist der Liebstöckl ein hüfthoher Busch mit weichen Stengeln sowie glatten und weichen Blättern. Die Blätter haben eine grob gesägte Form und riechen bei der Berührung würzig. Der würzige Geruch und Geschmack hat der Pflanze den Namen Maggikraut gegeben.
Im Hochsommer können sie über zwei Meter hoch werden und bilden gelbliche Doldenblüten aus. Die Blüten des Liebstöckls sind sehr kompakt und kräftig, im Gegensatz zu den eher feinen Blüten von Dill und Fenchel.

Verwendung

Sowohl die Blätter als auch die Wurzel und die Blüten sind essbar und können getrocknet werden. In der Küche hat das Maggi Kraut große Anerkennung gefunden und in der Medizin werden vor allem die Wurzel und der Samen eingesetzt.

Mit der mehrjährigen Pflanze kann ein ganzjähriger Bedarf für die Küche und Hausapotheke gedeckt werden.

Inhaltsverzeichnis

Wie pflanze ich Liebstöckl richtig?

Die beste Pflanzzeit im Garten

Für die Anpflanzung ist der beste Zeitpunkt im Frühjahr oder Herbst. Für die Aussaat sollten die Liebstöcklsamen

  • im Frühjahr zwischen April und Mai oder
  • im Spätsommer zwischen August und September

gesät werden.

Liebstöckl benötigt einen schwach sauren bis neutralen Boden, weil er eine kräftige und lange Wurzelbildung hat. Die Erde sollte außerdem nährstoff-und humusreich sein. Sie muss feucht gehalten werden und darf nicht austrocknen, da sich sonst das Aroma vom Kraut verändert.

Aussaat im Topf oder Kübel?

Wenn kein Garten vorhanden ist, kann die Aussaat auch in einem Topf oder Kübel und während des ganzen Jahres erfolgen. Dafür ist die Kräuter- oder Gemüseerde geeignet. Blumenerde eignet sich aufgrund des Gehalts an Kunstdünger nicht. Grundsätzlich sollte die Erde, wenn immer möglich, folgende Eigenschaften aufweisen:

  • nährstoffreich
  • humusreich
  • durchlässig
  • lehmig
  • kalkhaltig
  • pH-Wert zwischen sechs und sieben

Der Topf oder Kübel muss über ein Mindestfassungsvermögen von zwei Litern verfügen. Bei der Anzucht ist ein warmer Raum für die Beschleunigung des Keimprozesses von Vorteil. Die Samen werden mit einer leichten Erdschicht bedeckt, anschließend gut angegossen und weiterhin feucht gehalten. Die ersten Keimblätter sind nach fünfzehn bis zwanzig Tagen sichtbar.

Der richtige Standort

Der richtige Standort ist bereits bei der Aussaat wichtig, damit der Liebstöckl richtig gedeihen kann. Ideal ist auch ein Standort, an welchem vorher andere Pflanzen wie beispielsweise Erbsen, Bohnen oder Kartoffeln gepflanzt worden sind.

Der richtige Standort im Garten

Der beste Standort ist sonnig bis halbschattig, dabei spielt es keine Rolle, ob das Maggikraut im Topf, Kübel oder im Garten gedeiht, maßgebend ist die Sonne.
Weil es sich beim Liebstöckl um einen Einzelgänger handelt, sollte er alleine stehen, um das Wachstum von anderen Pflanzen nicht zu hemmen, alleine stehen, ansonsten sollte zwischen den Pflanzen ein Mindestabstand von einem Meter berücksichtigt werden.

Balkon oder Terrasse

Der Liebstöckl kann

  • auf das Fensterbrett
  • an das Küchenfenster
  • in ein helles Treppenhaus
  • auf den Balkon
  • auf die Terrasse

gestellt werden. Der Platz sollte auf jeden Fall hell, warm und sonnendurchflutet sein. Ideal ist die Südost- und Südwestlage auf dem Balkon beziehungsweise der Terrasse. Bei der Südlage muss vermehrt auf das Feuchtigkeitsmilieu der Erde geachtet werden.

Wann blüht Liebstöckl?

Der Liebstöckl blüht im Sommer zwischen Juni und Anfang September. Die Früchte sind zusammengedrückt, haben eine vorspringende Rippe und sind ungefähr fünf bis sieben Millimeter lang. Pro Teilfrucht hat es zwei Flügelchen.

Wann wird Liebstöckl geerntet?

Nach dem Anpflanzen im Frühjahr kann das Maggikraut erstmals geerntet werden. Wenn das Kraut regelmäßig geschnitten und damit das Einsetzen der Blüte verhindert wird, kann Liebstöckl

  • bis in den September alle vier Wochen

geerntet werden.

In der Saison ist es möglich, einen guten Standort vorausgesetzt, dass dieser vier bis fünfmal geerntet werden kann.

Wie dünge ich Liebstöckl?

Dadurch, dass die Gewürzpflanze ein Starkzehrer ist, benötigt sie eine regelmäßig und genügende Versorgung mit Nährstoffen, das heißt konkret:

  • einmal im Monat Mulche
  • im Frühjahr und Spätsommer, wenn möglich eine größere Menge an Kompost unter das Substrat mischen

Der Liebstöckl im Topf oder Kübel muss alle zwei Wochen mit Dünger versorgt werden

Während der Wachstumsphase ist das Kraut von April bis August einmal monatlich zu düngen. Ist der Boden bei Beginn der Anpflanzung mit Kompost vorbereitet worden, kann die Düngung im ersten Jahr ausgelassen werden.

Der Liebstöckl im Topf oder Kübel ist zwischen April und August alle vier Wochen zu düngen.

Liebstöckl im Garten – die richtige Pflege

Beim Liebstöckl ist Gießen nach Bedarf angesagt, denn er mag es zwar feucht, aber nicht nass. Vor allem bei hohen Temperaturen muss darauf geachtet werden, dass das Substrat nicht austrocknet. Die fehlende Feuchtigkeit macht sich schnell geschmacklich bemerkbar. Wenn eine Schicht Mulch aufgelegt wird, welche zur Verhinderung der Verdunstung beiträgt, kann der Gießaufwand gering gehalten werden.

Es darf auch hartes Leitungswasser benutzt werden, weil der Liebstöckl Kalk-verträglich ist. Die bessere Wahl ist jedoch Teichwasser oder abgestandenes Leitungswasser, weil sich sonst im Umkehrverfahren zu viel Kalk im Boden und damit in den Wurzeln bildet.

Als Starkzehrer benötigt der Liebstöckl genügend Nährstoffe, deshalb muss die Erde von Beginn an reichhaltig und genügend Dünger vorfinden.

Dazu eignen sich:

  • unbehandeltes Teichwasser
    Pflanzenjauche, beispielsweise aus Grasschnitt oder Brennnessel
  • Kompost
  • Krautdünger
  • Mulch

Zudem sollten die braunen und verwelkten Blätter vom Stängel entfernt und der richtige Schnitt zum richtigen Zeitpunkt vorgenommen werden.

Außerdem:

  • regelmäßig mulchen
  • den Boden zweimal jährlich mit Kompost versorgen
  • während der Wachstumsphase Flüssigdünger oder Pflanzenjauche verabreichen

Liebstöckl im Topf oder Kübel richtig pflegen

Für die richtige Pflege im Topf oder Kübel, sowohl auf der Terrasse als auch auf dem Balkon, sind diese Punkte zu beachten:

  • regelmäßiges gießen, auch an frostfreien Tagen im Winter
  • die braunen und verwelkten Blätter sowie Stängel entfernen
  • die Blütenbildung verhindern durch regelmäßigen Schnitt und Vermeidung von Trockenheit
  • draußen überwintern und nicht an einem warmen Platz

Vorgezogene, also gekaufte Pflanzen müssen langsam an die direkte Sonneneinstrahlung gewöhnt werden. Ansonsten können die Blätter verbrennen.

Wie und wann schneidet man Liebstöckl richtig?

Liebstöckl wird bis zu zwei Meter fünfzig hoch, vorausgesetzt er bleibt ungeschnitten. Das Schneiden dient nicht nur dazu, den Wuchs zu reduzieren, sondern auch, um die Blüten und Samenstände zu entfernen, weil diese dem Kraut die Kraft entziehen.

Der Liebstöckl verträgt den Schnitt gut, weil er äußerst robust ist, auch bei einem Radikalschnitt, beispielsweise bei der Ernte, treibt er wieder aus.

Der Schnitt erfolgt mit einer Schere, auf eine handbreite über dem Boden, zwischen Ende Februar bis März.

  • kranke oder vertrocknete Pflanzenteile werden komplett entfernt
  • wenn keine Samenbildung mehr gewünscht ist, erfolgt nochmals ein Schnitt im August
  • nach der Ernte im Herbst erfolgt der letzte Schnitt; dabei auch einige Nebentriebe entfernen, um kräftige Haupttriebe zu fördern

Bei mehreren Pflanzen kann eine Pflanze vom Schnitt ausgelassen werden um nach der Blüten- und Samenbildung die Samen, welche geschmacksintensiver sind als die Blätter, ebenfalls Gewürz zu verwenden.

Liebstöckl richtig vermehren – Wie geht das?

Liebstöckl wächst im Gegensatz zu anderen bekannten Küchenkräutern äußerst rasch und lässt sich deshalb gut vermehren. Mit Vorteil wird das Kraut während der Vegetationspause im Spätherbst und vor dem ersten Frost geteilt. Damit hat die Pflanze Zeit, um sich am neuen Standort richtig einzuwurzeln. Das Kraut kann auch im Frühjahr geteilt werden, das sollte aber vor dem Beginn des Austriebes erfolgen.

  • Nach dem Ausgraben wird die überschüssige Erde von den Wurzelballen entfernt, um die Wurzeln für das Teilen gut sichtbar zu machen.
  • Mit einem Spaten wird die Mutterpflanze in der Mitte geteilt.
  • Die Ausgangspflanze wird wieder eingesetzt und die zur Vermehrung vorgesehen Teil am neuen Standort gepflanzt.
  • Der Mindestabstand zwischen den Pflanzen sollte im Minimum einen Meter betragen.

Nebst der Erdauffüllung kann gegebenenfalls etwas Kompost beigemischt werden; anschließend muss die Pflanzung gut gewässert werden.

Das Teilen dient nicht nur zur Vermehrung, sondern auch zur Verjüngung und dem Wuchs des Liebstöckl.

Liebstöckl überwintern

Der Liebstöckl ist winterhart und verträgt Temperaturen bis minus zwanzig Grad, sodass kein besonderer Schutz gegen die Kälte notwendig ist. Auch im Topf oder Kübel auf der Terrasse und dem Balkon kann er problemlos überwintert werden. Trotzdem braucht es eine Vor- und Nachbereitung

  • Nach der letzten Ernte im Herbst empfiehlt sich, eine Mulchschicht zu verteilen, diese verhindert das Austrocknen sowie Bildung von Unkraut.
  • Während den Wintermonaten sollte an frostfreien Tagen mäßig gegossen werden.
  • Zwischen Februar und März wird die Pflanze bis auf zehn Zentimeter über dem Boden abgeschnitten und mit Kompost gedüngt.

Liebstöckl trocknen oder einlegen und aufbewahren.

Durch das Trocknen ist das Kraut lange haltbar und kann bei Bedarf jederzeit verwendet werden.

Außer den Blättern und Stängeln eignen sich auch die Wurzeln und Samen zum Trocknen; diese sind kräftiger im Geschmack.

Wenn das Maggikraut im Frühjahr gepflanzt wurde, kann im Mai geerntet und getrocknet werden; die Triebe sind dann groß genug für den ersten Schnitt. Die einzelnen Stängel werden mit einer Schere abgeschnitten. Anschließend werden diese zu kleinen Sträußen zusammengebunden und an einem dunklen und lufttrockenen Ort aufgehängt. Weitere Möglichkeiten sind das Trocknen auf einem Backblech oder einer Zeitung sowie im Dörrgerät, hier sollte die Temperatur nicht über fünfundvierzig Grad betragen.

Das Trocknen im Dörrgerät dauert ein bis zwei Tage, während die Lufttrocknung ungefähr eine Woche dauert.

Nach dem Trocknen sollte das Kraut nicht zu Pulver zermahlen werden, weil es dadurch schnell oxidiert.

Der getrocknete Liebstöckl wird in gut verschlossenen Gläsern, Dosen oder Tüten abgefüllt und aufbewahrt.

Das getrocknete Kraut wird zwischen den Händen oder mit einem Mörser verrieben und den jeweiligen Speisen beigegeben. Es eignet sich unter anderem für Tee, Fleischspeisen, Fisch, Suppen und Eintöpfe.

Nach dem Trocknen ist das Kraut mehrere Jahre haltbar.

Zusammenfassung der wichtigsten Voraussetzungen zum Trocknen von Liebstöckl:

  • Sowohl Wurzeln, Samen, Stängel und Blätter können getrocknet werden.
  • Die Kräuter niemals in der prallen Sonne trocknen, dies führt zu einer Braunverfärbung und einem enormen Geschmacksverlust.
  • Der Trockenvorgang sollte nicht länger als fünf Tage dauern.
  • Zum Trocknen eignen sich das Dörrgerät, der Backofen, die Heizung oder die frische Luft an einem dunklen und schattigen Platz.

Durch den Trocknungsprozess verliert das Kraut allerdings auch an Aroma, also einen Anteil der ätherischen Öle, was zu einer Geschmacksveränderung führt. Außerdem gehen die Farbe und die Ausstrahlungskraft verloren.

Liebstöckl in Öl oder Essig einlegen

Wenn der Liebstöckl in Essig oder Öl eingelegt ist, werden die ätherischen Öle aufgesogen und das Aroma so optimal konserviert. Geeignete Öle sind Oliven-, Raps- oder Walnussöl.

Vorbereitung für die Öl-Konservierung:

  • Der Liebstöckl wird zerkleinert und mit dem Salz zusammen in die gut verschließbare Glasflasche gegeben.
  • Bei Bedarf weitere Zutaten, beispielsweise Knoblauch, hinzufügen.
  • Mit dem Öl aufgießen und in der verschlossenen Glasflasche, je nach gewünschter Geschmacksintensität, vierundzwanzig bis achtundvierzig Stunden ziehen lassen und danach abfiltern.

Die Essig-Konservierung verläuft ähnlich, außer das Ganze idealerweise zwei Wochen an einem warmen Platz verbleibt und das eingelegte Maggikraut nach zwei Wochen entfernt wird. In dieser Zeit hat der Essig das Aroma aufnehmen können.

Wenn nach einer reichen Ernte immer noch genügend Pflanzen übrig geblieben ist, kann auch noch ein Salz mit der besonderen Note des Liebstöckl für die Küche hergestellt werden.

Liebstöckl in der Küche

Liebstöckl ist das typische Gewürz für Suppen jeglicher Art und der Geruch vermittelt sofort den Gedanken an Suppe. Das Kraut bietet aber noch viele weitere Verwendungsmöglichkeiten.

Vom Liebstöckl sind vor allem die Blätter verwendbar, entweder frisch oder getrocknet. Aber auch die Stängel, Samen und Wurzeln können verarbeitet werden. Besonders die getrockneten Samen sind ideal für die Würzung von Speisen.

Die Würzkraft ist enorm, deshalb sollte sparsam damit umgegangen werden. Bei einer Suppe reicht ein Blatt auf einen Liter Suppe aus. Als Alternative können dafür die Samen oder ein kleiner Teil der Wurzel verwendet werden.

Weitere Speisen mit Liebstöckl verfeinert

Neben Suppe, können auch andere Speisen mit dem Liebstöckl verwendet werden. Die Harmonie ist besonders gegeben mit:

  • Saucen
  • Salat
  • Eierspeisen
  • Fisch, beispielsweise Forelle
  • Kalb und Geflügel (besonders Braten)
  • Pilzgerichte
  • Brot und andere Backwaren mit dem Samen
  • Quark

Welche Heilwirkung hat Liebstöckl?

In der Medizin kommen sowohl die Blätter wie auch die Wurzeln und Samen zur Verwendung. Die Wurzeln sind besonders reich an ätherischen Ölen und verlieren die krampflösenden Inhaltsstoffe auch nach dem Trocknen nicht, vermutlich weil sie die stärkste Wirkung haben.

Magen-/Darmbereich

Bei Magen- und Darmproblemen oder Verstopfung und Appetitlosigkeit wirkt das Kraut in Form von Tee oder dem Verzehr von den Blättern.

Blasenprobleme

Vor allem bei Blasenentzündungen oder Harnwegsinfekten hat sich das Kraut aufgrund seiner entzündungshemmenden und harntreibenden Wirkung bewährt. Menschen mit Nierenleiden sollten jedoch mit dem Arzt Rücksprache halten, ob eine Entwässerungskur empfehlenswert ist.

Menstruationsschmerzen

Die krampflösenden und anregenden Inhaltsstoffe wirken gegen die Menstruationsschmerzen, deshalb wird der Liebstöckl vielleicht auch als Gebärmutterkraut bezeichnet. Manchmal wird er bei der Entbindung als Unterstützung eingesetzt.

Hautprobleme / Gelenkprobleme

Allfällige Pickel und Ekzeme werden mit der Tinktur aus Liebstöckl behandelt. Zudem wird diese bei der Behandlung von Gicht und Rheuma eingesetzt.

Schweißausbrüche/Wallungen

Ein Bad mit Liebstöckl ist sehr empfehlenswert gegen Schweißausbrüche.

Einschränkungen

Schwangerschaft / Nierenleiden

Während der Schwangerschaft sollten aufgrund der entkrampfenden und Wirkung ganz oder zumindest auf übermäßigen Verzehr von Liebstöckl verzichtet werden.

Bei einer eingeschränkten Nierenfunktion kann sich durch die Einnahme vom Maggikraut das Nierengewebe entzünden.

Welche Krankheiten können Liebstöckl heimsuchen?

Im Grundsatz gilt der Liebstöckl als eine sehr robuste und wenig krankheitsanfällige Pflanze. Trotzdem kann es hin und wieder zu einem Pilz- oder Insektenbefall kommen. Verfärbte Blätter oder absterbende Triebe müssen nicht zwangsläufig auf eine Pilzkrankheit hindeuten.

Falscher Mehltau

Beim falschen Mehltau handelt es sich um einen Pilz, der Liebstöckl wird nur selten davon befallen. Anzeichen sind die vergilbenden Blätter, welche später braun und abfallen werden. Die Pilzsporen rauben der Pflanze im inneren der Blätter die Nährstoffe, woraufhin sich ihre Blätter gelb färben und die Blattunterseite von einem weißlichen Belag umgeben wird.

Dies kann geschehen, wenn der Liebstöckl feucht-warmem Wetter ausgesetzt ist. In dem Fall werden die befallenen Triebe abgeschnitten.

Ramularia-Blattfleckenkrankheit

Die Pilzkrankheit Ramularia-Blattfleckenkrankheit zeigt sich zuerst mit drei bis acht Millimeter großen, runden oder eckigen Flecken. Diese sind innen hell und außen hellbraun umrandet. Später fließen die Flecken ineinander über, die Blätter, werden braun und sterben ab.

Blattläuse

Der Liebstöckl wird gerne von schwarzen Blattläusen befallen. Nach der Ernte muss das Kraut deshalb ordentlich gesäubert werden.

Thripse

Die Thripse ist ein Fransenflügler, welcher den Zellsaft aussaugt, so dass die Pflanze abstirbt.

Gründe

Schwache und gestresste oder falsch gepflanzte und falsch gepflegte Pflanzen sind anfälliger für Schädlinge und Krankheiten.

Vorbeugende Maßnahmen:

  • Stress für das Kraut verhindern und beispielsweise Umpflanzen
  • durch regelmäßiges Düngen dem Nährstoffmangel entgegenwirken
  • extreme Hitze minimieren
  • Trockenheit vermeiden durch die direkte Bewässerung auf den Wurzelbereich

Fazit:

Der Liebstöckl ist ein genügsames und vielseitig einsetzbares Kraut. Am richtigen Standort und mit der richtigen Pflege bereitet das Kraut lange Zeit Freude, nicht nur während der Blütezeit von Juli bis August und bei der bei der Ernte zwischen Mai und September, sondern auch in der Küche und zur Linderung von Beschwerden.