Ein Küchenkraut mit ausgezeichneter Würzkraft das den lateinischen Namen Petroselinum crispum trägt. Besser bekannt als Petersilie verfeinert sie Speisen und Gerichte. Um einen möglichst frischen Geschmack zu gewähren, empfiehlt sich der Eigenanbau. Je nach Platzverhältnissen kann dies auf dem Balkon oder der Terrasse geschehen. Wer einen Garten hat, erhält stets erntefrische Zutaten aus seinem Kräuterparadies. Das Doldengewächs ist im Mittelmeerraum beheimatet und bei uns schon längst zum Küchenklassiker geworden.

Welche Arten & Sorten von Petersilie gibt es?

Die kleinen feinen Unterschiede zeigen die große Vielfalt auf. Im Geschmack und Aussehen, kommen ihre Besonderheiten zur Geltung.

Glatte Blattpetersilie

Sie bietet sich in den Sorten Titan, Rialto, Comune, Gigante di Napoli und auch Festival 68 an. Die italienische Petersilie zeichnet sich durch einen kräftig-würzigen Geschmack aus. Demzufolge eignet sie sich für Salate, Kräuterquark, Kräuterbutter, grüne Saucen und als Pesto. Geerntet kann das Küchenkraut von Juni bis November werden.

Krause Petersilie

Etliche Sorten treten mit den wohlklingenden Namen Afrodite, Grandeur, Triplex, Verbo oder Alto hervor. Die krausen Blätter dienen nicht nur als Deko für den Tellerrand. Ihr zart-würziger Geschmack verfeinert zugleich Fleisch- und Fischgerichte. Zudem bietet sich die krause Petersilie als Suppengrün an.

Wurzelpetersilie

Sortenreich präsentiert sich die weiße Petersilienwurzel. Konika, Alba, Arat oder Zaharat verfeinern mit dem mild-süßlichen Geschmack. Der optimal zu Gemüsebeilagen, Salten und Suppengemüse passt.

Wurzelpetersilien mit Blattgrün

Japanische Petersilie

Als gute Sorte hat sich die Purpurascens bewährt. Ihr sellerieartiger und milder Geschmack, eignet sich traditionell zu Sushi und Tempura. Sie wird auch Mitsuba genannt.

Japanische Petersilie Mitsuba

Die Sortenvielfalt machte die Petersilie in den Sternen Küchen bekannt. Passend zum Gericht, das entsprechende Küchenkraut. Die Krönung und als Garnierung, wertet sie den Geschmack wie die Optik auf. Das Auge isst ja bekanntlich mit. Auf der Terrasse oder dem Balkon ist der Klassiker stets griffbereit. Der Petersil oder Peterli, ist in den Küchen der Welt unverzichtbar.

Wie pflanze ich Petersilie richtig?

Ein Garten ist nicht nur eine Wohlfühloase, sondern auch ein Kräuterparadies. Bevor es ans Anpflanzen von Petersilie geht, muss noch die Standortfrage beantwortet werden. Das Küchenkraut möchte in keiner direkten Sonne, trotzdem aber hell und in durchlässigem Boden gedeihen. Das kann auch in Pflanztöpfen auf dem Balkon und der Terrasse sein. Zudem wünscht die Petersilie nicht in Nähe von Doldenblütlern. Mit diesen artverwandten ist sie nämlich unverträglich.

Im Halbschatten, da das Peterli wie sie in der Schweiz genannt wird, kein wirklicher Sonnenanbeter ist. Zudem sollte der Boden humusreich, feucht und tiefgründig sein.

Somit sollte mindestens drei Jahre kein Doldengewächs im Anbaubereich gestanden haben. Nun kommt es zum Eigentlichen, dem Einpflanzen. Lockere wie auch humose Erde wird demnach bevorzugt. Und nur reifen organischen Dünger verwenden. Auch auf frischen Stallmist oder Kompost verzichten. Um Staunässe zu vermeiden, empfiehlt es sich, die Erde richtig aufzulockern.

  • Die Abstände betragen dabei im Reihenabstand 15 bis 20 Zentimeter.
  • Im Pflanzenabstand 10 Zentimeter.
  • Im Abstand zu den anderen Pflänzchen sollten es mindestens 30 Zentimeter sein.

Die beste Zeit zur Aussaat ist ab Februar auf der Fensterbank. Denn im Garten, dem Balkon oder auf der Terrasse, würde die Aussaat nicht gedeihen. Der Boden muss sich demzufolge auf mindestens acht Grad erwärmen. Vor August ist es nicht ratsam die Petersilie im Freien auszusäen. Sonst wird diese vor Pilzen und Schädlingen heimgesucht.

TIPPS:

  • Jedes Jahr einen neuen Standort wählen
  • Selbstunverträglichkeit beachten
  • Im Gemüsebeet auf die Fruchtfolge achten
  • In einem Beet sollten keine Gemüsearten einer Familie wachsen
  • Fruchtfolge im Auge behalten
  • Alle Doldenblütler wie Kohl, Kopfsalat und Lavendel sind schlechte Nachbarn

Petersilie im Garten die richtige Pflege

Das Küchenkraut, das den Halbschatten genießt wird ca. 20 bis 30 cm hoch. Ein aufwendiges Pflegeprogramm wird nicht benötigt. Dennoch ein gewisses Fingerspitzengefühl verlangt. So stehen das Gießen und etwaige Düngen auf dem Plan. Die Petersilie mag es feucht, aber nicht zu nass. Somit sollten die Wurzeln nicht im Wasser stehen. Sonst kommt die divenhafte Seite bei Staunässe zum Vorschein. Was bedeutet, man kann schnell getrennte Wege gehen und der Abschied naht. Dies wird auch bei einem zu trocknen Boden passieren. Daher ist das goldene Mittelmaß gefragt.

Auch beim Düngen heißt es, weniger ist mehr. Wird der Boden vor der Aussaat mit organischem Dünger aufbereitet, reicht das völlig aus. Die Jungpflanzen haben dann ein ausreichendes Nährstoffangebot. Man muss in jedem Fall auf tierischen Dünger verzichten. Da versteht das Küchenklassiker keinen Spaß.

Wie dünge ich Petersilie?

Man kann die Petersilie nach dem ersten Schnitt düngen. Aber wie immer mit Fingerspitzengefühl und es auf keinen Fall zu gut meinen. Spezieller Kräuterdünger hat sich hier bewährt.

Petersilie im Topf richtig pflegen

Das Doldengewächs ist nicht nur auf der Fensterbank ein Muss. Der Balkongarten und die Terrasse bieten sich in der warmen Jahreszeit an. Die im Topf gezogenen Pflänzchen fühlen sich draußen ganz in ihrem Element. Aber immer auf Staunässen achten und hin und wieder mit Nähstoffen versorgen.

Wie und wann schneidet man Petersilie richtig?

Es landen nur die äußeren Blätter des Küchenkrauts in der Küche. Wenige Zentimeter über dem Boden wird sie daher vorsichtig abgeschnitten. Wird zu stark an der Pflanze angezogen, nimmt sie das mehr wie übel. Wird das sogenannte Herz geerntet oder geschnitten, ist es mit der nachfolgenden Ernte schnell vorbei.

Petersilie richtig vermehren – wie geht das?

Aus den Blüten entwickelt sich der Samen, der für die Vermehrung sorgt. Doch Vorsicht, da der Samen sehr giftig ist, muss er sicher aufbewahrt werden. Dann kann er zum Ziehen der neuen Generation verwendet werden.

Petersilie überwintern

Die Überwinterung stellt kein Problem dar. Ein warmer Schutz aus Reisig genügt. Die von den Römern entdeckte Heil- und Krautpflanze ist nur im ersten Jahr voll aromatisch. Eine Überwinterung macht dennoch Sinn. Daher muss die Pflanze vorher zurückgeschnitten werden.

Ein paar Tipps zum weiteren Verlauf:

  • Die Wurzeln im Herbst feucht ausgraben
  • In einen leicht feuchten Sand eingraben
  • In einer dunklen Umgebung aufbewahren
  • Ein paar Wurzeln herausnehmen
  • Im Nachgang in einem Topf mit Erde einpflanzen

Petersilie trocknen und aufbewahren

Die gängigsten zwei Methoden

Im Ofen trocknen

  1. Das Küchenkraut gut abwaschen
  2. Auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech legen
  3. Das Blech in den Ofen geben
  4. Auf die geringste Stufe stellen
  5. Zwei bis vier Stunden darin trocknen lassen
  6. Aus dem Ofen nehmen
  7. Zerbröseln und in einen luftdichten Behälter geben
  8. Frisch pflücken und nicht waschen
  9. Zu einem Bündel zusammenfassen und nicht zu fest zusammenbinden
  10. An einem trockenen Ort in der Wohnung aufhängen
  11. Danach zerbröseln und in einem luftdichten Behälter aufbewahren

Wann blüht Petersilie und wie lange?

Die Hauptblütezeit findet im Juni und Juli statt. Das mehrjährige Kraut beginnt im zweiten Jahr zu blühen. Kurz davor ist die Petersilie besonders aromatisch. Gerade für die Heilkunde ist sie dann interessant. Nach der Blütezeit ist das Küchenkraut nicht mehr zum Verzehr geeignet. Auch nicht mehr als Dekoration verwenden. Denn dann kann sie gesundheitsschädlich sein. Das liegt am austretenden und giftigen Apiol.

Ist Petersilie essbar?

In Maßen ist das Würzkraut erlaubt und zudem auch mit gesunden Inhaltsstoffen bedacht. Wie Eisen, Magnesium, Phosphor, Vitamin C, B und K und Kalzium. Die Samen an sich dürfen keinesfalls verzehrt werden. Diese sind giftig und können zu Herzrhythmusstörungen führen. Das Kraut zur Deko oder als Würz Komponente ist hin und wieder ein leckerer Genuss.

Petersilie in der Küche? 3 typische Rezepte dazu.

Kräuterquark

Zutaten:

  • 1 große Zwiebel rot
  • 1 Bund Petersilie
  • 1 Bund Schnittlauch
  • 1 Zweig Thymian
  • 1 Zweig Majoran
  • 250 g Magerquark
  • Etwas Milch
  • Pfeffer und Salz
  • Zucker

Zubereitung:

  1. Die rote Zwiebel schälen und in feine Würfel schneiden. Anschließend die Küchenkräuter waschen, vorsichtig abtrocknen, schütteln und fein hacken.
  2. Die Milch und den Quark glattrühren und mit Salz, Pfeffer und Zucker abschmecken und die Zwiebel wie die Kräuter vorsichtig unterheben,
  3. 15 Minuten ziehen lassen und verzehren.

Petersiliensuppe

Zutaten:

  • 3 Bund glatter Petersilie
  • 1 Zwiebel
  • 300 g mehlige Kartoffeln
  • 700 ml Gemüsebrühe
  • 200 ml Schlagsahne
  • Frisch geriebener Muskat
  • Zitronensaft
  • Etwas Butter
  • Pfeffer und Salz

Zubereitung:

  1. Die Kartoffeln waschen, schälen und würfeln und die geschälte Zwiebel in feine Würfel schneiden. Diese in einem Topf mit Butter glasig dünsten. Im Anschluss die Kartoffeln ebenfalls mit den Zwiebeln ca. zwei Minuten glasig dünsten und mit Sahne und Brühe abgießen. Aufkochen lassen und bei mittlerer Hitze gute 20 Minuten garen lassen.
  2. Die Petersilien Blätter vom Stil zupfen. In Nachgang in ein Sieb geben und mit kochendem Wasser übergießen. Sofort mit kaltem Wasser abschrecken, ausdrücken und wiederum grob hacken.
  3. Die Suppe nach der Kochzeit pürieren und die Petersilie extra pürieren. Diese mit einem Schneebesen in die Suppe einrühren.
  4. Abgeschmeckt wird mit einem Spritzer Zitronensaft, Muskat. Pfeffer und Salz.

Petersilienkartoffeln

Zutaten:

  • 6 Kartoffeln
  • 1 Bund frische Petersilie
  • 1 EL Butter
  • Salz aus der Mühle

Zubereitung:

  1. Einen Topf mit Salzwasser aufsetzen und die Salzkartoffeln (geschält) darin weich kochen.
  2. Die Butter in einer Pfanne erhitzen und die Kartoffeln goldbraun braten und salzen.
  3. Die frische Petersilie aus dem Garten fein hacken und über die Kartoffeln streuen.

Welche Heilwirkung hat Petersilie?

Der Name Petersilie leitet sich von „patros“ dem Felsen ab und „selinon“ dem Doldengewächs. So ist auch seine Heilkraft nicht ganz uninteressant. Das Wunderkraut, das sich für die unterschiedlichsten Beschwerden eignet.

  • Trägt zur Steigerung des Leistungsvermögens bei
  • Wirkt appetitanregend
  • Bei Kreislaufproblemen
  • Hemmt das Wachstum von Nierensteinen
  • Bei Verdauungsbeschwerden und Darmkoliken
  • Gegen Sodbrennen, Blähungen und Aufstoßen
  • Bei Blasenbeschwerden
  • Hilft gegen Kopfläuse und Krätze
  • Bei Ohren – und Kopfschmerzen
  • Gegen Rheuma

Es heißt nicht umsonst, gegen jede Krankheit ist ein Kraut gewachsen.

Wer Petersilie nicht essen mag, kann auch Petersilien Kapseln zu sich nehmen.

Mein Fazit:

Als schon fast vergessenes Powerkraut ist nicht sie nur ein frischer Farbtupfer auf dem Tellerrand. Die Petersilie ist gesund und gibt den Speisen den gewissen Kick. Ist die Quelle für das Beta-Carotin und nimmt sich zugleich dem Darmkrebs an. Eine Wunderwaffe aus der Natur, die bei den Gourmetköchen Einzug hält. Im trauten Heim fühlt sich sie sogleich auf der Fensterbank wie auch der Terrasse wohl.

Interessante Links und Quellen:

https://www.ndr.de/ratgeber/garten/nutzpflanzen/Petersilie-pflanzen-und-richtig-aussaeen,petersilie120.html