Während man oft von der Veredelung von Obstbäumen hört, ist die Veredelung von Gemüse eher eine Seltenheit. Es wird eigentlich nur bei Fruchtgemüse – Gurken, Paprika und Tomaten – gemacht. Im folgenden Text wird im Besonderen auf die Veredelung von Tomaten eingegangen.
Wer weiß, wie man Tomaten richtig veredelt, erhält vor allem widerstandsfähige und resistente Pflanzen, die einem die spezielle Pflege mit gutem Ertrag danken. Die Unterlage sollte zumeist eine robuste Pflanze sein, auf die eine veredelte Fruchtsorte aufgesetzt wird. Dabei sorgt die Unterlage für die widerstandsfähigen Gene, die wenig anfällig für Krankheiten sind, und die veredelte Sorte für den exzellenten Fruchtgenuss der Balkontomate.
Wie veredelt man Tomaten?
Zum Veredeln von Gemüse gibt es verschiedene Techniken, die sich im Laufe der Zeit bewährt haben. Tomaten veredelt man für gewöhnlich mit der sogenannten Kopfveredelung. Diese geschieht dann, wenn die Pflanzen in etwa 5 bis 10 Zentimeter groß sind. Dabei sucht man sich von jeder Sorte ein besonders prächtiges Exemplar heraus. Der Sorte, die als Unterlage dient, wird dabei der Kopf abgeschnitten. Anschließend wird der Kopf der veredelten Sorte mit der Unterlage zusammengeführt.
Die Verbindung hält anfangs mithilfe von Veredelungsklammern für Tomaten. Damit beide Pflanzen auch gut zusammenhalten ist es wichtig, das man hier auf qualitativ hochwertige Hilfsmittel zurückgreift. Nur so kann man gewährleisten, dass in dieser sensiblen Phase der Veredelung auch nichts schiefgehen kann. Nach etwa einer Woche sollten die beiden Pflanzen bereits zusammengewachsen sein, wobei ein Vernarbung an der Verbindungsstelle sichtbar bleibt.
Veredelte Tomaten wie tief pflanzen?
Bei späterem Umtopfen der Pflanze muss man darauf achten, die vernarbte Stelle nicht in der Erde einzugraben.
Es ist vor allem wichtig darauf zu achten, dass bei der Veredelung beide Sorten einen etwa gleich dicken Stängel haben. Da Tomatensorten auch verschieden schnell keimen und wachsen, kann es sein, dass die Unterlagensorte einige Tage vor der Veredelungssorte gesät werden sollte. Je nachdem, welche genauen Sorten man für die Veredelung der Tomaten verwendet, muss man deren Wachstumsgeschwindigkeit also individuell aufeinander abstimmen.
Pomtato – die ganz besondere Veredelung
Bei der Pomtato wurden gleich zwei verschiedene Gemüsearten miteinander verschmolzen, die auf den ersten Blick eigentlich überhaupt keine Gemeinsamkeiten aufweisen. Die Rede ist hier von der Tomate und von der Kartoffel. Da diese Pflanzen allerdings genetische Ähnlichkeiten aufweisen, können sie wahrhaftig miteinander veredelt werden, wobei man sowohl Kartoffeln als auch Tomaten am Ende der Saison ernten kann.
Wie pflegt man veredelte Pflanzen?
Veredelte Tomaten brauchen auch Pflege!
Von der Pflege her verhalten sich veredelte Pflanzen genauso wie unveredelte Tomaten. Sie benötigen viel Sonne und regelmäßiges Gießen und vertragen ab und zu eine biologische Düngung. Dazu empfiehlt sich vor allem das Ansetzen einer Brennnesseljauche. Zudem sollte man darauf achten, dass die Blätter von Tomaten und Cocktailtomaten keine Nässe mögen, weshalb man sie lieber vor direktem Regen schützen sollte. Um den Ertrag noch weiter zu erhöhen, sollte man die Geiztriebe immer wieder während der Vegetationsperiode entfernen.
Wo kann man veredelte Tomatenpflanzen kaufen?
Man muss seine Tomaten natürlich nicht selbst veredeln. Mittlerweile werden nahezu überall, wo Tomatenpflanzen angeboten werden, auch veredelte Sorten angeboten. Diese findet man beispielsweise im Gartenbaucenter oder aber auch ganz bequem mithilfe des Internets. Da die Veredelungsarbeit bei gekauften Pflanzen jemand anderes übernommen hat, kosten veredelte Pflanzen natürlich auch ein paar Euro mehr als unveredelte Pflanzen. Diese Investition lohnt sich jedoch, da veredelte Tomaten viel früher und viel mehr Ertrag abliefern als ihre gewöhnlichen Verwandten.
Fazit
Abschließend kann man sagen, dass sich die Veredelung von Tomaten aufgrund der Vorteile durchaus lohnt. Wer sich dazu entschlossen hat, die Veredelung selbst durchzuführen, muss sich anfangs vor allem auf sein Fingerspitzengefühl konzentrieren, doch wenn man die Technik erst einmal heraus hat, zahlt sich der Anbau veredelter Pflanzen allemal aus. Man erhöht nämlich die Chance auf einen Ernteerfolg, da man widerstandsfähigere Pflanzen anbaut. Zudem kann man bei einer richtigen Sortenwahl sowohl früher als auch reichlicher ernten. In Anbetracht dieser Gesichtspunkte kann man davon ausgehen, dass bei veredelten Tomaten jedem Hobbygärtner warm ums Herz wird.