Pflanzen haben Wurzeln, aber die Wurzelfortsätze sind unterschiedlich lang. Deshalb werden die Pflanzen auch in Flachwurzler, Mittelwurzler und Tiefwurzler eingeteilt. Dies gilt nicht nur bei Bäumen, sondern auch beim Gemüse. Unterschiedliche „Wurzler“ auf einem Beet nutzen optimal die Nährstoffe und den Platz aus, weshalb es strategisch sinnvoll ist, sich über die Gemüseformen besser zu informieren.

Unterschiede zwischen den Wurzlern

Während Flach-Wurzler Pflanzen sind, deren Wurzelnetzwerk sich tellerförmig vor allem in den oberen Schichten des Bodens ausbreiten, haben Tief-Wurzler lange Wurzelfortsätze und holen sich die Nahrungsstoffe und das Wasser aus der Tiefe des Bodens. Mittel-Wurzler wiederum werden häufig auch als Herz-Wurzler bezeichnet. Ihr Wurzelstock ist kompakt ballenförmig unter der Pflanze. Das Wurzelsystem der Herz-Wurzler hat viele gleich kräftige Wurzelfortsätze ausgebildet, während die Tief-Wurzler oftmals wie ein Pfahl in die Erde dringen. Flach-Wurzler bleiben hingegen mit einem weit verzweigten Wurzelnetz an der Oberfläche.

Der richtige Anbau

Im Mischkultur-Anbau werden tiefwurzelnde mit flach wurzelnden Gemüsen kombiniert. Bewährt hat sich zum Beispiel Zwiebeln mit Möhren zusammenzusetzen oder Zwiebeln mit Schwarzwurzeln. Der Vorteil dieses Anbaus ist, dass die Wurzelspitzen nicht um Wasser und Nährstoffe konkurrieren. Die Einen holen sich diese aus der Tiefe, die Anderen aus der oberen Bodenschicht. Damit kann der Ertrag deutlich gesteigert werden.

Welche Erde sollte man bevorzugen?

Die Erde sollte in jedem Fall gelockert sein. Es empfiehlt sich, die Erde zu zerkleinern und zu sieben. In diesem Siebe-Prozess kann leicht ein natürlicher Dünger wie Kompost beigemengt werden. Auch Pferdemist und Hornspäne sind ein guter Dünger. Pfahlwurzeln tragen ebenfalls zur Bodenlockerung bei. Zudem nutzen die Gemüse-Pfahlpflanzen die Nährstoffe der unteren Bodenschichten und befördern sie nach oben ins Blattgrün. In der Blattmasse werden die Stoffe dann festgehalten. Die Lupinen zum Beispiel kann neben Spurenelementen wie Eisen und Mangan auch Phosphor aus den unteren Bodenschichten an die Oberfläche transportieren und trägt damit zur Verbesserung des Bodens bei.

Rettich mit langen Wurzeln

Rettich mit langen Wurzeln

Auflistung von Gemüse, Salat, Kräuter und Pflanzen im Nutzgarten

unterteilt in den 3 Kategorien

Tiefwurzler

Zu den Tief-Wurzlern zählen: Karotte, Artischocke, Paprika, Rote Rübe, Spargel, Tomate, Winterendivie, Mangold, Haferwurzel und Schwarzwurzel, Blumenkohl, Lupinie, Pastinak und Sonnenblume, sowie Wirsing und Weißkraut.

Mittelwurzler oder Herzwurzler

Eine Herz-Wurzel haben Kohlrabi, Spinat, Erbse, Grünkohl/Brokkoli, Erdbeere, alle Asia-Salate, Kopfsalat, Porree und Bohne ausgebildet.

Flachwurzler

Zu den Flach-Wurzlern hingegen zählen Zwiebel, Kartoffel, Radieschen, Schalotte und Feldsalat. Sellerie und Tomate haben normalerweise flache bis mitteltiefe Wurzelfortsätze.

 Besonderheiten: Es gibt Gemüsesorten, die wurzeln flach, wie auch tief, je nach Bodenbeschaffenheit. Dazu gehören Gurke, Mais und Kürbis. Tomaten orientieren sich nach dem Wasser und können auch extrem lange Wurzelfortsätze bilden. 

Fazit:

Es lohnt sich, die einzelnen Pflanzen zu studieren und in arrangierten Gemeinschaften zusammenzusetzen. Ein höherer Ertrag und mehr Freude sind das Ergebnis. Durch das Wissen bekommt der Gärtner einen anderen Bezug zur Pflanze. Auch Experimente lohnen sich. In einem kleinen Logbuch können die Resultate und Ernten festgehalten werden. Mit der Zeit wächst damit der grüne Daumen über die Hand hinaus.