Welche Paprikasorte sollte man wählen?
Die Paprika eignet sich mit ihrem hohen Gehalt an Vitamin C ganz besonders gut zum Eigenanbau. Besonders empfehlenswert ist dafür die sogenannte Medusa-Paprika. Auf der ausgewachsenen etwa 30 cm hohen Pflanze befinden sich besonders viele der beliebten Früchte. Die Form ist länglich und ca. fingerlang. In den Farben rot, gelb und orange lässt sich damit ein hohes Erntevolumen erzeugen. Des Weiteren ist ebenso die türkische Sorte Sumher und die etwas süßeren Lombardo-Paprikas zu empfehlen. Die Sorten gehören zur Gattung der Minipaprikas und eignen sich daher besonders für die Zucht auf dem Balkon oder im eigenen kleinen Garten besonders gut. Ebenso empfehlenswert sind für den Eigenanbau Topfpaprika, Balkonpaprika, Snackpaprika, Peperoni, Chilli, Gemüsepaprika, Spitzpaprika und scharfe Peperonis. Hier sind folgende Tipps zu beachten:
Welchen Pflanztopf brauche ich für eine Paprikapflanze auf dem Balkon?
Beim Paprika im Topf züchten ist es besonders zu empfehlen, die richtige Topfgröße zu verwenden. Ein standardisierter Pflanzkübel mit Durchmesser 30-40 cm sollte dafür völlig genügen. Wichtig ist es dabei Staunässe zu vermeiden. Das Gefäß muss also durchlässig sein, um nicht zu viel Wasser zu speichern. Ebenso geeignet sind spezielle Anzuchttöpfe, welche auch problemlos selbst gebastelt werden können. Dafür benötigt es lediglich eine Papierverpackung von herkömmlichen Eiern. Die Pappe ist wasserdurchlässig und verhindert so Staunässe. Das Anzucht Gefäß für Paprika im Garten oder auf dem Balkon kann also direkt in die Erde eingesetzt werden. Sollte man also Paprika im Kübel pflanzen wollen, so sollte ein geeignetes Gefäß gewählt werden. Die Paprika auf dem Balkon im Balkonkasten zu züchten ist eine ebenso gute Option, wie ein Anbau im Garten.
Gute und schlechte Nachbarn für Snackpaprika
Natürlich sollte beim selber ziehen beachtet werden, dass es besser und schlechter geeignete Nachbargewächse für Paprika gibt. Die guten Nachbarn überwiegen dabei die schlechten. Paprikapflanzen vertragen sich mit ähnlichen Nachtschattengewächsen wie Tomaten, Auberginen oder auch Kürbissen. Diese werden durch die Paprika von Schlauchpilzen geschützt. Die ätherischen Öle aus den benachbarten Pflanzen schützen die Paprika vor Blattbefall. Schlechte Nachbarn hingegen sind jedoch dicke Bohnen, Kohlrabi oder Erbsen. In der Nähe dieser Gewächse entwickelt sich die Paprika weniger gut. Wenn also die Frage sein sollten, Paprika neben Tomaten pflanzen Ja oder nein, dann ist die Antwort definitiv ja. Jedoch sollte beachtet werden, der richtige Pflanzenabstand ist wichtig und sollte nicht unterschätzt werden, damit die Pflanzen einander nicht die Nährstoffe entziehen. Mehr zu guten und schlechten Nachbarn hier.
Die richtige Erde beim Paprika anbauen
Für die Anzucht sollten die Paprikasamen in eine Anzuchterde verpflanzt werden. Sobald sie sich zu Jungpflanzen entwickelt haben, können die Paprikas umgepflanzt werden. Besonders empfehlenswert ist dafür eine Verwendung von humusreicher Erde. Es sollte beachtet werden, dass die Erde nicht gedüngt ist, kann aber vorher mit Kompost und Hornmehl versetzt werden. Mein Tipp ist etwas Wurmhumus in die Erde zu mischen.
Was ist der perfekte Standort für meine Paprikapflanze?
So wichtig wie die richtige Anbauzeit ist auch der Standort für eine gut gedeihende Snackpaprika. Am besten und schnellsten wachsen diese in sonniger Umgebung. Windgeschützt an einer Südwand ist dafür ideal. Die Sonne kann die Pflanze tagsüber mit wichtigen Nährstoffen versorgen und der Wind bekommt nicht die Möglichkeit, die Pflanzen zu zerstören oder frühzeitig zu ernten. Ebenso gilt dies auch bei einer Gartenpflanzung. Möglichst sonnig und windgeschützt aufstellen.
Wie oft und wie viel muss ich meine Snackpaprika gießen?
Das Gießen der eigens angebauten Snackpaprika kann bei einer falschen Anwendung schnell schiefgehen. Die Paprika ist ein sehr wasserbedürftiges Gewächs, welches mehrmals am Tag nur leicht gegossen werden sollte. Dabei ist zu beachten, dass sich keine Staunässe bildet. Daher empfiehlt es sich die Pflanzen von unten zu gießen. Zusätzlich sollte man die Paprikapflanze mit einem Gerüst oder einem Stab stützen.
Welchen Dünger brauchen Paprikas?
Vor allem in der Zieh-Phase des Anfangs kann die Erde, in welcher sich das Gewächs befindet mit Humus, Kornmehl und Langzeitdünger verarbeitet werden. Während des Wachstums kann auf eine selbst hergestellte Brennesselbrühe zurückgegriffen werden, welche die Blätter vor Schädlingen beschützt. Während der Blütezeit sollte beim Düngen darauf geachtet werden, dass weniger Stickstoff und mehr Mineralien zugeführt werden. Daher sollte in dieser Zeit lieber auf ein wenig Gesteinsmehl zurückgegriffen werden, welches in die Erde eingearbeitet wird. Die Pflege von Paprikapflanzen sollte bei der Selbstzucht nicht unterschätzt werden. Welchen Dünger ich so favorisiere Schau mal in meine Einkaufsliste.
Wie schütze ich Paprikapflanzen vor Schädlingen?
Für den allgemeinen Pflanzenschutz eignet es sich, als Nachbarn derer sogenannte Schutzpflanzen zu positionieren. Besonders Basilikum und Dill eignen sich zum Schutze der eigenen Pflanzen. Die ätherischen Öle in den Pflanzen versorgen die Paprika-Gewächse mit Nährstoffen und schützen diese.
Was tun, wenn Paprikapflanzen krank werden?
Wie so ziemlich alle Pflanzen sind auch die Paprika-Gewächse nicht gänzlich vor Befall oder Krankheiten geschützt. Die gängigsten sind nachfolgend aufgelistet.
Echter Mehltau
Erkennbar an einem weißen Pilzgeflecht auf der Blattoberfläche. Der Pilz entzieht der Pflanze die nötigen Nährstoffe und diese stirbt ab. Entgegen gewirkt kann diesem Pilz, indem für eine gute Durchlüftung gesorgt wird. Stark befallene Pflanzen sollten entsorgt werden und die Bewässerung der übergebliebenen Pflanzen sollte lediglich von unten erfolgen.
Falscher Mehltau
Die Charakteristika des falschen Mehltaus sind vor allem graublaue Flecken auf der Blattunterseite und gelbliche mosaikförmige Flecken auf der Blattoberseite. Behandelt wird diese Krankheit ähnlich wie bei einem Befall durch falschen Mehltau.
Rübenkräuselkrankheit
Bei der Rübenkräuselkrankheit verkümmert vor allem die Pflanze und wird gelb. Die Blätter kräuseln sich und nehmen eine lederartige Struktur an. Da diese Krankheit eine Viruskrankheit ist, sollte die Pflanze möglichst schnell und steril entsorgt werden. Dabei ist darauf zu achten, dass danach sämtliche Arbeitsgeräte, Werkzeuge und Hände zu desinfizieren sind, um nicht andere Pflanzen mit dem Virus anzustecken.
Schwarzfäule
Bei dieser Krankheit entwickeln sich zuerst kleine bräunliche Flecken an den Blattspitzen und –Stielen, welche sich mit der Zeit schwarz verfärben. Diese schwarzen Stellen dringen nach und nach immer mehr in das Gewebe ein und zerstören dieses. Die Krankheit kann per se zwar nicht behandelt werden, jedoch kann dem durch die Verwendung von resistentes und widerstandsfähigeres Saatgut vorgebeugt werden.
Sonnenbrand
Nicht nur Menschen können Sonnenbrand bekommen, auch Pflanzen leiden unter einer zu starken Sonneneinstrahlung. Dies äußert sich vor allem durch bräunliche Flecken und Verfärbungen auf den Früchten. Um diese Schäden zu umgehen, sollte die Frucht möglichst seichter Sonne ausgesetzt werden. Die aggressive Mittagshitze und die damit einhergehende Sonneneinstrahlung können dafür hinderlich sein.
Rüsselkäfer
Der Paprika-Rüsselkäfer ist an sich ein produktives Lebewesen, welches der Pflanze nur zuträglich ist. Jedoch müssen bei einer Fortpflanzung dessen Larven versorgt werden, worunter die Paprikapflanzen leiden können. Gegen den Befall helfen nur bauliche Maßnahmen, wie beispielsweise ein Holz-Zaun um die Pflanzen herum oder ein regelmäßiges Umgraben der Nährerde. So kann am effektivsten gegen Rüsselkäfer vorgegangen werden.
Flecken im Inneren der Paprika
Flecken sind ganz natürlich. Die dunkleren Verfärbungen sind auf den Reifeprozess zurückzuführen und machen die Paprika demnach nicht ungenießbar. Sind die Flecken jedoch bereits großflächig über die Frucht verteilt und das Gewebe fühlt sich weich und matschig an, wird davon abgeraten die Frucht zu konsumieren.
Wann erntet man Paprikas am besten?
Der große Vorteil bei der Paprikaernte ist, dass dafür ein sehr langer Zeitraum genommen werden kann. Erntereif sind die Früchte bereits, wenn die Paprika grün ist. Grüne Paprikas können unreif sein oder sind eine spezielle Sorte. Die Färbung und die Süße kommen jedoch erst einige Wochen später mit dem Reifeprozess, daher ist es möglich, dass die grünen Paprikas bitterer schmecken, als bei einer späteren Ernte. Ab diesem Zeitpunkt kann über einen Zeitraum von ca. 3 Wochen geerntet werden. Der optimale Zeitpunkt kann je nach Belieben und persönlichem Geschmack selbst gewählt werden.
Häufige Fragen
Sind Paprikapflanzen mehrjährig?
Paprikapflanzen sind zwar mehrjährige Gewächse, jedoch müsste sie dazu überwintert werden. Die Überwinterung kann ganz einfach im eigenen Wohnzimmer stattfinden. Es ist möglich, dass diese Pflanzen in den Folgejahren erneut so viele Früchte tragen. Dennoch ist es besonders in Deutschland und ähnlichen Breitengraden wahrscheinlich, dass die Pflanze die Überwinterung nicht übersteht. Um das erfolgreich zu meistern, kann eine detaillierte Beschreibung zur genauen Überwinterung der Pflanzen helfen.
Kann man Paprikapflanzen überwintern?
Ja die Pflanzen können unter Umständen und den richtigen Bedingungen erfolgreich überwintert werden. Dafür sollten die Pflanzen zuerst auf etwaige Krankheiten oder Schädlinge genauestens untersucht werden. Der Winterstandort sollte hell ausgeleuchtet sein und die Temperatur ca. 10 Grad betragen. Eine trockene Luft der Umgebung bekommt den Pflanzen nicht sonderlich gut, daher sollten diese regelmäßig gegossen und befeuchtet werden. Ebenso wichtig ist die Vorbereitung auf die nächste Saison. Eine gepflegte Umpflanzung und Behandlung mit Langzeitdünger sollte dabei eine hohe Priorität genießen. Die Umstände sind gut, sobald nachts kein Frost mehr droht. Hierfür eignet sich am besten nach den Eisheiligen Mitte Mai die Pflanzen wieder ins Freie zu bringen.
Muss oder kann man Paprikapflanzen ausgeizen?
Anders als bei dem Beschneiden der Königsblüte oder auch Terminalknospe genannt ist das Ausgeizen von Paprikapflanzen bis heute ein Streitthema. Es schadet der Paprika nicht, es gibt aber auch keine Belege, dass die Maßnahme eine erwiesene positive Wirkung auf die Ernte hat. In jedem Fall ist es jedoch eine sinnvolle Pflegemaßnahme und kann bei Gelegenheit wahrgenommen werden.
Wie hoch werden Paprikapflanzen?
Die Pflanzen können je nach Behandlung, Dünger und Anbau bis zu 1,00 m hoch werden. In Außnahmefällen sogar mehr. In einem Außenanbau jedoch begrenzt sich die Höhe auf etwa 50 bis 70 cm. Dabei ist zu beachten, dass bei einem Außenanbau und einem Anbau im Gewächshaus unterschiedliche Umgebungsbedingungen herrschen und sich die Pflanzen dementsprechend unterschiedlich entwickeln können. Licht, Düngemittel, Pflege und Wind sind ebenfalls große Faktoren, welche zu dem Wachstum beigetragen.
Fazit
Ein Eigenanbau von Paprika ist sehr zu empfehlen. Wenn resistente Sorten gewählt werden, sind diese meist nur schwer angreifbar für Krankheiten oder ähnlichen Befall. Sie sind reich an Vitamin C, nicht mit Schadstoffen oder Chemie versetzt und gesund. Die Pflege ist äußerst einfach und sofern einige Tipps und Tricks beachtet werden, sollte der erfolgreichen Ernte nichts weiter im Wege stehen.