Der Echte Lorbeer, oder auch Laurus Nobilis, Edler Lorbeer oder Gewürzlorbeer genannt, zählt zu der Pflanzengattung der Lorbeeren. Der Echte Lorbeer wird als Heil- und Gewürzpflanze verwendet. Sein ursprünglicher Herkunftsort ist Vorderasien. Von dort aus hat er sich über den Mittelmeerraum bis nach Nordamerika ausgebreitet.
Er ist ein immergrüner Strauch, wodurch er gut als Sichtschutz dient. Die echten Lorbeeren können sehr hoch wachsen, nämlich bis zu 10 m. Seine Blätter duften und wellen sich am Rand leicht. Die Früchte des echten Lorbeers sind glänzende, schwarze Beeren. Lorbeer darf auf meinem Balkon Garten nicht fehlen, denn echter Lorbeer kann sehr vielfältig genutzt werden!
Mein Lorbeer auf dem Balkon
Welche Lorbeerarten gibt es?
Es gibt insgesamt etwa 50 Gattungen der Lorbeergewächse mit 2000 bis 2500 Arten. Davon sind die meisten in den Tropen beheimatet. In Europa bekannte Vertreter der Lorbeergewächse sind eben der echte Lorbeer und der Zimt. Weitere bekannte Arten sind die Avocados, die Zimtrinde, das Sassafrasöl, das Rosenholzöl und der Campher.
Neben dem echten Lorbeer wird die Kirschlorbeer oder auch Lorbeerkirsche angepflanzt. Diese ist allerdings, im Gegensatz zum Laurus Nobilis nicht zur Verwendung in der Küche geeignet, stattdessen wird sie oft als Heckenpflanze genutzt, da sie ihre Blätter im Winter nicht abwirft und so das ganze Jahr einen Sichtschutz für den Garten bietet.
Wie pflanze ich Lorbeer richtig?
Den echten Lorbeer sollte man in Kübeln oder Töpfen anpflanzen, da er sonst den Winter womöglich nicht überstehen könnte. Falls man den echten Lorbeer allerdings ganzjährig im Freien stehen lassen will, sollte man den Topf gut einpacken und auf eine Styroporplatte stellen. Man kann ihn auch in den warmen Jahreszeiten in ein Beet umsetzen, wobei er aber wieder in einen Kübel umgesetzt werden muss, sobald es draußen kälter wird. Da der echte Lorbeer auf Staunässe sehr empfindlich reagiert, sollte man, bevor man die Erde in den Topf füllt, eine fünf bis zehn Zentimeter dicke Kiesschicht in den Kübel füllen.
Den Lorbeerstandort richtig wählen
Der echte Lorbeer liebt die Wärme und die Sonne, weshalb er einen vollsonnigen, windgeschützten Standort benötigt. Die Sonne ist nicht nur wichtig, damit er überlebt, sondern auch, weil zu viel Schatten das Wachstum des echten Lorbeers verlangsamt. Der Standort sollte mindestens fünf Stunden am Tag Sonnenlicht haben. Wichtig ist, dass eine neu umgetopfte Pflanze es für ein paar Wochen etwas schattiger mag.
Welche Erde braucht ein Lorbeerstrauch?
Bei der Erde ist der echte Lorbeer nicht so zimperlich. Man kann ihn mit normaler Garten- oder Blumenerde pflanzen. Er mag aber nährstoffreichen und wasserdurchlässigen Boden mehr, weshalb man etwas Sand zur Erde beimischen könnte. Außerdem sollte die Erde einen relativ hohen Lehmanteil haben. Ich mische allen meinen Pflanzen etwas Wurmhumus hinzu, das gibt dem Erdreich wichtige Närhstoffe.
Lorbeerbusch im Garten oder auf dem Balkon – Die richtige Pflege
Hier ist wichtig, dass man darauf achtet, dass er Garten oder der Balkon nicht direkt von der Mittagssonne bestrahlt wird. Am Balkon und im Garten ist zu beachten, dass die Erde besonders gut Feuchtigkeit speichert, da sonst eine regelmäßige Pflege und Bewässerung notwendig wird. Für Hobbygärtner, die wenig Platz ein Balkongarten oder ein Gartenbalkon besonders praktisch, da man hier aller Pflanzen, die man will, anbauen kann. Besonders in der Stadt auf dem Balkon ist ein echter Lorbeer praktisch, da er auch als Gewürz in der Küche verwendet werden kann. Außerdem unterstützt man so die Bewegung des Urban Gardening. Falls man mehr Platz hat, kann man den echten Lorbeer auch auf die Terrasse stellen oder einen Lorbeerstrauch im Garten pflanzen, der dann, wie bereits erwähnt, im Winter in einen Top umgepflanzt werden muss.
Wasserbedarf – Den echten Lorbeer richtig gießen
Man sollte den echten Lorbeer genau so viel gießen, damit die Erde nie vollkommen austrocknet. Wichtig ist auch, dass er im Winter weniger Wasser braucht und zu dieser Zeit gerne lauwarmes Wasser hat. Er wird Ende Sommer/Anfang August auch gerne mit lauwarmem Wasser besprüht. Man sollte außerdem Staunässe vermeiden.
Braucht der Lorbeerbaum Dünger?
Das Düngen ist nicht notwendig, allerdings kann man aller 14 Tage einen normalen Gründünger zum Gießwasser hinzufügen oder man gibt ihm im Frühjahr einmal einen Langzeitdünger. Ich dünge ihn mit etwas Brennnesseljauche, welches ich aus einem Extrakt abmische.
Welche Schädlinge und Krankheiten kann einen Lorbeerstrauch befallen?
Für den echten Lorbeer gibt es aufgrund seiner ledrigen, festen Blätter und dem herben, aromatischen Duft kaum spezielle Krankheiten oder Schädlinge. Zu viel Wasser zieht allerdings Schildläuse und Spinnmilben an. Diese kann man aber schnell wieder loswerden, indem man sie gut absprüht und absammelt. Hilfreich ist wiederum hier auch eine schützende Behandlung mit Brennesseljauche gegen Blattläuse.
Gewürzlorbeer selbst vermehren
Der echte Lorbeer lässt sich gut selbst vermehren. Entweder das vermehren mit Stecklingen oder mit der normalen Aussaat von Lorbeersamen. Als Selbstversorger ist das immer eine gute Nachricht. Zuerst sollte man das Saatgut 1 – 2 Tage in Wasser einweichen, dann setzt man den Samen ca. 1 cm tief in Anzuchterde oder in einem Erde-Sandgemisch ein und stellt ihn an einen hellen Ort. Die Keimdauer beträgt 14 – 20 Tage. Wenn man den Lorbeer über Stecklinge vermehren möchte nimmt man im Idealfall den Kopfsteckling. Ein Anleitungsvideo dazu findest du hier, es ist zwar der Kirschlorbeer aber so funktioniert es auch beim Echten Lorbeer.
Wo kann man sich einen echten Lorbeerstrauch kaufen?
Den echten Lorbeer kann man eigentlich in jedem Geschäft kaufen, dass Blumen und Pflanzen verkauft. Außerdem kann man ihn im Internet bestellen. Einige Angebote sind hier aufgelistet:
Wie kann man Lorbeer überwintern ist er winterhart?
Wie oben bereits erwähnt, sollte sich der echte Lorbeer nur während der warmen Monate im Freien befinden, da er kalte Temperaturen nicht mag. Er sollte auch auf dem Balkon nicht zu kalten Temperaturen ausgesetzt sein. Um den Lorbeer winterfest zu machen, kann man ihn in einen Jutesack einwickeln oder man nimmt ein spezielles Gartenvlies. Es gibt aber auch genügend winterharte Kräuter.
Lorbeerstrauch richtig schneiden?
Der Lorbeerstrauch muss nicht unbedingt geschnitten werden. Hin und wieder kann man Blätter für die Küche abschneiden und trocknen. Allerdings ist er auch für Formschnitte gut geeignet, der am besten im März durchgeführt wird.
Wie schnell wächst Lorbeer im Garten?
Das kommt immer auf die Lichtverhältnisse und die Bodenqualität an. Leider kann man das nicht allgemein beantworten.
Wie kann man die Blätter vom Gewürzlorbeer verwenden?
Die Blätter kann man zum Kochen und Würzen unterschiedlichster Gerichte verwenden. Die Blätter wirken appetitanregend und verdauungsfördernd.
Welche Nähr und Inhaltstoffe haben die Blätter?
100 Gramm der Blätter haben 48 Kalorien, 1,3 mg Fett, 7,7 mg Kohlenhydrate, 1,2 mg Eiweiß, 10 mg Salz, 4,1 mg Ballaststoffe und 574 mg Mineralstoffe. Der echte Lorbeer besteht zu 85 % aus Wasser. Er ist durch die Anzahl an Vitaminen, die er hat, sehr gesund. Das sind Vitamin A, das bei Menschen für das Wachstum zuständig ist, und Vitamin B1, B2 und B3, die den Stoffwechsel regulieren. Neben den Vitaminen trägt der echte Lorbeer noch einige Mineralstoffe in sich, Natrium, Kalium, Calcium, Magnesium, Phosphor, Schwefel und Chlorid, die alle wichtig für die menschliche Gesundheit sind.
Echter Lorbeer – Die Heilpflanze
Der echte Lorbeer kann Verspannungen, Gelenksprobleme, Beschwerden ausgelöst durch Infekte oder sogar Diabetes lindern. Außerdem wird er auch bei Magenproblemen, Entzündungen, Prellungen, Husten, Rheuma oder Schmerzen im Allgemeinen verwendet. Hierzu verwendet man die Blätter in Form von Tee oder Salbe.
Halsschmerzen, Bronchitis und Verdauungsstörungen
Hier hilft ein Tee aus Lorbeerblättern. Dafür zerkleinert man 1 EL Blätter und lässt diese dann in ca. 250 ml heißem Wasser für 10 min zugedeckt ziehen. Am besten trinkt man den Tee morgens und abends.
Stärkung des Immunsystems
Wenn man das Immunsystem stärken will, begleitend zur Krebstherapie oder auch bei Blasenentzündungen, sollte man Lorbeermilch trinken. Dafür kocht man 2 Lorbeerblätter mit 500 ml Ziegenmilch bei mittlerer Hitze langsam auf. Sobald die Milch kocht, nimmt man sie vom Herd und lässt sie ca. 20 min abkühlen. Danach nimmt man die Blätter heraus. Von der Milch trinkt man dann 3 Tassen am Tag.
Lorbeer bei Grippe
Gegen Grippe hilft ein Dampfbad mit Lorbeer, da er schleimlösend wirkt und die Atemwege befreit. Um das Dampfbad vorzubereiten, gibt man einige Blätter in eine Schüssel mit heißem Wasser. Dann legt man ein Handtuch so über den Kopf, sodass man den Dampf einatmen kann. Nach ein paar Minuten sollte man eine kurze Pause machen. Den Vorgang wiederholt man insgesamt drei Mal.
Diabetes & Lorbeer
Man kann seinen Blutzuckerspiegel senken, indem man täglich ein bis drei Gramm Lorbeer zu sich nimmt. Dadurch wird das Risiko, an Diabetes oder Herz-Kreislauf-Problemen zu erkranken, gesenkt. Außerdem stärkt die Kaffeesäure, die in den Lorbeerblättern enthalten ist, die Blutgefäßwände und senkt den Cholesterinspiegel.
Lorbeer gegen Stress
Durch den wohltuenden und beruhigenden Geruch, der durch das Anzünden von ein bis zwei getrockneten Lorbeerblätter entsteht, lösen sich Verspannung und der Stress wird abgebaut.
Haut & Schuppen
Das Lorbeeröl hilft gegen bestimmte Schuppenarten. Dazu massiert man die Kopfhaut mit dem Öl ein und lässt es 30 bis 60 min einwirken. Danach wäscht man die Kopfhaut gründlich.
Gelenksschmerzen
Das Öl des Lorbeerstrauchs wirkt bei Rheuma, Verstauchungen, Prellungen, entzündeten und schmerzenden Gelenken, indem man es in einem fetten Öl löst und auf die betroffene Stelle gibt. Chronische Schmerzen werden durch das regelmäßige Essen des Lorbeers gelindert.
Ist Lorbeer für Tiere giftig?
Falls ein Tier Gewürzlorbeer ist, können leichte Vergiftungssymptome auftreten. Häufige Symptome sind vermehrte Speichelbildung, Erbrechen und eine leichte Erregung. Das Tier sollte danach genug trinken und nur leicht verträgliche Nahrung zu sich nehmen. Falls allerdings schwerer Symptome, wie Krämpfe, Apathie, Zittern oder Futterverweigerung, auftreten, sollte ein Tierarzt aufgesucht werden.
Wie kann man Lorbeerblätter trocknen, aufbewahren oder haltbar machen?
Um Lorbeerblätter zu trocknen, pflügt man diese und hängt sie in Form kleiner Bündel kopfüber an einen
gut belüfteten Ort. Damit die Blätter gleichmäßig trocknen und der Schimmelbildung entgegengewirktwird, ist ein regelmäßiges Durchschütteln oder Bewegen nötig.
Aus den getrockneten Blättern kann man ein Öl machen. Dafür zerkleinert man die Blätter einfach und gibt sie mit einem Mandel- oder Olivenöl in ein verschließbares Glas. Diese Mischung lässt man nun vier bis sechs Wochen bei Raumtemperatur stehen. Das Glas muss man täglich schütteln.
3 einfache Rezepte mit Lorbeer
Das erste Gericht ist der Lorbeer-Lachs. Dafür schneidet man den Lachs in gleich große Würfel und gibt in mit gewürfelten Zwiebeln und Kartoffeln in eine Auflaufform. Die Marinade für den Lachs wird mit 500 ml Wasser, Essig, 2 EL Zucker, Gemüse, Pfefferkörnern und Lorbeerblättern 5 min in einem Topf gekocht. Die Marinade gießt man dann über den Lachs und lässt ihn am besten eine Nacht ziehen.
Die Lorbeer-Kartoffeln sind einfach und schnell zu machen. Man schneidet die Kartoffeln auf einer Seite ein und steckt dann jeweils ein Lorbeerblatt in eine Kartoffel. Mit etwas Öl werden sie dann in einer Form erhitzt, danach fehlt nur noch Salz und Pfeffer. Jetzt werden die Kartoffeln noch eine Stunde im Backrohr gebacken.
Die Tafelspitzsuppe bereitet man einfach und schnell vor. Man braucht 2 l kochendes Wasser. Dann gibt man Suppengrün, Zwiebeln, Gemüse, Lorbeerblätter, Nelken und Pfefferkörner hinzu. Die Suppe lässt man dann einfach zweieinhalb Stunden kochen. Das Fleisch, das in der Suppe mitgekocht wurde, danach herausnehmen und die Brühe abgießen.
Fazit:
Lorbeer gehört zu den anspruchlosen Gewächsen aber der Wert dieser Pflanze ist sehr hoch. Oft als Sichtschutz im Garten gepflanzt oder zur Bereicherung der Gewürzküche und als Heilpflanze.