Kerbel gehört zu der Familie der Doldenblütler. Es gibt 9 bis 15 Arten von Kerbel in Europa, Asien und Afrika. Bei uns wird der Echte Kerbel (Anthriscus cerefolium) oft im Kräutergarten und Balkon angebaut, um ihn als Gewürz zu verwenden. Kerbel sieht der Petersilie sehr ähnlich. Kerbel wird etwa 70 cm hoch und entwickelt von Mai bis November kleine, weiße Blüten. Seine Stängel sind grün und innen hohl. Die Blätter sind gefiedert und bilden relativ spitz zulaufende Dreiecke. Die Blattränder sind eingekerbt und auf der Unterseite der Blätter befinden sich kleine Härchen, während die Oberseite glatt ist.
Welche Arten von Kerbel gibt es?
Insgesamt gibt es zwischen 9 und 15 Arten von Kerbel. Interessant für den Gärtner ist der Echte Kerbel (Anthriscus cerefolium) oder Gartenkerbel, der bei uns als Gewürz angebaut wird. Weiterhin ist der Wiesenkerbel (Anthriscus sylvestris) bekannt, der ebenfalls als Gewürz genutzt werden kann. Es wird jedoch nicht empfohlen ihn in der freien Natur zu sammeln, da es sehr leicht zu einer Verwechslung mit dem höchst giftigen Schierling kommen kann. Der Verzehr von Schierling führt bereits nach wenigen Minuten zum Erstickungstod. Wenn Sie diesen Kerbel verwenden wollen, bietet es sich an, ihn selbst anzupflanzen. Andere bei uns wachsende Kerbel-Pflanzen sind der Hunds-Kerbel (Anthriscus caucalis, besiedelt Brachland) und der Glanz-Kerbel (Anthriscus nitidus), die jedoch für eine Ansiedlung im Garten weniger geeignet sind.
Kerbel Wirkung als Heilkraut?
In der Naturheilkunde spielt Kerbel heute kaum eine Rolle. Gesund ist der Kerbel wegen seiner Inhaltsstoffe Magnesium, Eisen, Flavonoide, Zink für das Immunsystem, ätherische Öle und der Bitterstoffe für Leber und Galle. Kerbel hilft bei der Entgiftung des Körpers. Er regt die Tätigkeit der Nieren und der Leber an. Er ist harntreibend, entwässernd und reguliert die Verdauung. Kerbelsaft wird als Stärkungsmittel eingesetzt. Bei Augenentzündungen hilft eine Kompresse aus Kerbel. Bei Insektenstiche wird der Juckreiz durch Einreiben mit Kerbel vertrieben. Die Kerbelwurzel als Heilmittel hilft gegen Bauchschmerzen. Kerbeltee* wird aus einem Esslöffel getrockneter Kerbelblätter und einem Viertelliter Wasser hergestellt, zehn Minuten ziehen gelassen und langsam getrunken. Er wirkt entschlackend und blutreinigend.
Roher Kerbel sollte nicht in großen Mengen verzehrt werden, da er Furocumarine enthält, die eine Entzündungsreaktion der Haut verursachen können. Die Benutzung von Kerbel als Gewürzkraut in normalen Mengen ist jedoch unbedenklich
Kerbel anbauen
Kerbel wächst sehr gut in einem tiefgründigen, humusreichen Boden. Der richtige Standort für Kerbel sollte ein halbschattiger Platz sein. Vor dem Kerbel pflanzen sollte der Boden befeuchtet werden. Säen Sie Kerbel als Lichtkeimer an der Oberfläche und drücken Sie die Samen nur leicht an, ohne sie mit Erde zu bedecken. Wenn Sie ihn über einen längeren Zeitraum immer frisch ernten wollen, sollten sie die Aussaat staffeln. Er wächst ziemlich schnell und kann bereits nach zwei Monaten geerntet werden. Um früh im Jahr schon Kerbel zu ernten, lohnt es sich, ihn als Kräuter im Hochbeet auszusäen. Er eignet sich auch sehr gut als Topfpflanze auf der Fensterbank und kann dort das ganze Jahr über angepflanzt werden, sodass Sie immer frischen Kerbel für Ihre Küche zur Verfügung haben. Schädlinge wie Blattläuse kann man mit Brennnesseljauche bekämpfen und vorbeugen.
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Welche Kräuter harmonieren mit Kerbel am besten?
Gute Nachbarn für den Kerbel sind Bärlauch, Brunnenkresse, Dill, Estragon, Fenchel, Kamille, Kapuzinerkresse, Petersilie, Pfefferminze, Schnittlauch und Zitronenmelisse.
In einer Kräuterspirale auf dem Balkon und der Terrasse wird Kerbel in die Feuchtzone mit humosem, nährstoffhaltigem Substrat gepflanzt neben Petersilie, Schnittlauch, Borretsch und Sauerampfer.
Kerbel die Pflege (Wasser, Dünger, Erde….)
Kerbel bevorzugt tiefgründigen, humusreichen Boden. Ansonsten benötigt er keine besondere Pflege. Er sollte mit Kompost gedüngt werden. Staunässe sollte vermieden werden. Auch bei Pflanzung in einem Topf sollten Sie unbedingt darauf achten, dass das Wasser abfließen kann.
Kerbel ernten?
Kerbel wächst ziemlich schnell und kann bereits zwei Monate nach der Pflanzung geerntet werden. Wenn er nach und nach ausgesät wird, wird dadurch die Erntezeit verlängert. Geerntet werden nur die zarten, jungen Triebe. Diese können von Mai bis November abgeerntet werden.
Kerbel winterhart – Überwintern auf dem Balkon?
Da Kerbel nicht mehrjährig, sondern nur einjährig ist, wird er immer wieder frisch gesät. Er ist zwar ziemlich frostfest, aber nicht winterhart. Eine Überwinterung auch auf dem Balkon ist daher kaum möglich. Sehr gut lässt er sich jedoch in einem Topf auf der Fensterbank kultivieren, sodass Sie das ganze Jahr über frischen Kerbel für Ihre Küche ernten können.
Kerbel vermehren, wie geht das?
Wenn Kerbel in einem Ihrer Beete wächst, sollten Sie einige Pflanzen ausblühen lassen. Die Dolden der Blüten bilden lange Samen heraus, die sich nach der Reife selbst aussäen. Sie können die getrockneten Samen aber auch einsammeln und den Kerbelsamen* im nächsten Jahr wieder ausbringen.
Kerbel aufbewahren aber wie? (Trocknen, einfrieren usw.)
Kerbel ist nur richtig schmackhaft, wenn er frisch geerntet und verzehrt wird. Er kann zwar auch getrocknet, getrockneter Kerbel verliert dann aber einen Großteil seines Aromas. Sie können Kerbel auch einfrieren, was aber auch das Aroma vernichtet. Daher sollten sie von beiden Methoden absehen. Sie können frischen Kerbel aber auch zum Aromatisieren von Essig und Öl verwenden.
Kerbel in der Küche
Kerbel schmeckt nussig und hat ein dezentes Anis Aroma. Kerbel sollte immer in frischen Zustand erfolgen. Benutzt wird Kerbel als Küchengewürz.
Kerbel gehört zusammen mit Schnittlauch, Petersilie und Estragon zu den ‚Fines herbes‘ in der französischen Küche. Er ist auch ein Bestandteil der Frankfurter Grünen Soße.
Frisches Kerbelkraut ist ein Bestandteil von Kerbelsauce. Bekannte Kerbel Rezepte sind Kerbelsuppe und Kerbel Pesto. Kerbel ist nicht zum Garen geeignet. Er sollte immer erst kurz vor dem Servieren zu dem Gericht gegeben werden. Sonst verliert er seinen einzigartigen Geschmack. Gut geeignet ist Kerbel zum Garnieren. Er kann auch gut mit anderen Küchenkräutern kombiniert werden und für Kräuterquark oder Kräuteromelettes verwendet werden. Da er die meisten Gewürze unterstützt passt er gut zu Geflügel-, Kalb- und Fisch. Aber auch Kartoffeln, frisches Gemüse und Eier werden durch Kerbel, verfeinert. Eine Alternative zum Kerbel vorm Geschmack her sind Anis und Fenchel. Im Aussehen gleicht er eher der Petersilie.
>>>>>Häufig gestellte Fragen<<<<
Kerbel giftig?
Kerbel ist an sich nicht giftig für Haustiere, kann aber beim Verzehr von großen Mengen zu gesundheitlichen Beschwerden führen. Besonders gefährlich ist die Möglichkeit, Kerbel mit dem Schierling zu verwechseln. Der stark giftige Schierling führt innerhalb von wenigen Minuten zum Erstickungstod.
TIPP: Ameisen lassen sich gut mit dem Duft von Kerbel vertreiben.
Kerbel und Schwangerschaft?
Obwohl Kerbel viele positive Eigenschaften hat, sollten Schwangere Kerbel egal in welcher Form nicht zu sich nehmen, da er Reizungen auslösen kann.