Dill ist sowohl ein aromatisches Gewürz- als auch ein linderndes Heilkraut. Er gehört zur Familie der Doldenblütler. Ursprünglich war die Dillpflanze für seine heilenden Eigenschaften bekannt, bekam aber nach und nach Einzug in die Küche, in der er heute seinen festen Platz hat und gerne mit Gurken oder Fisch kombiniert wird. Der Dill lässt sich sowohl im Garten, als auch auf Balkon und Terrasse kultivieren.

Dill liebt es sonnig bis halbschattig. Jedoch sollte er genügend Licht abbekommen. Ein Platz an der Südseite ist empfehlenswert. Ein Standort, der windgeschützt und mindestens 3 Stunden Sonne zu bieten hat, ist optimal.

Die Dolden die sogenannten Blüten des Dills, blühen von Juni bis in den August hinein. In wärmeren Gegenden kann die Blüte auch schon im Mai einsetzen.

blühende Dillpflanze

blühende Dillpflanze

Welche Arten & Sorten von Dill gibt es?

Dill hat keine weiteren Verwandten. Jedoch wird er in 2 Varietäten unterteilt.

Der Ackerdill ist die wilde Form des Dills und wächst am liebsten auf Wiesen und an Wegesrändern.

Gartendill heißt die kultivierte Form, welche in Garten, Balkon und Terrasse anzutreffen ist.

Folgende Sorten haben sich für den Anbau bewährt:

Tetra – die beliebte, ertragreiche Sorte für den Garten

Tetra ist eine sehr ertragreiche Sorte und wird oft angebaut. Die starken Stängel sind weniger windempfindlich, was sich gut auf die Blüten- und Samenernte auswirkt. Tetra bildet größeres, kräftigeres Laub als andere Sorten aus und ist sehr robust. Die Pflanze wird bis zu 100 cm hoch und wächst großzügig, weshalb ein Anbau im Garten empfehlenswert ist.

Mammut – altbewährte Garten-Sorte

Mammut ist eine stark wachsende, alte Dill-Sorte, die zwischen 60 und 100 cm hoch werden kann. Ihr blaugraues Laub wirkt äußerst dekorativ. Die gelben Blüten verströmen einen intensiven Duft. Der Gehalt an aromatischen Ölen vertreibt zuverlässig Blattläuse. Mammut gedeiht, wie alle Dill-Züchtungen in normaler Gartenerde.

Vierling – Schönheit im Garten

Die Sorte Vierling trägt hohe, standfeste und blaugrüne Blätter. Sie hat schöne Blütenstände und ist somit genauso als Zierpflanze geeignet. Auch in Blumensträußen hat sie ihren verdienten Platz. Aufgrund des kräftigen Wachstums ist diese Dill-Sorte ausschließlich für den Anbau in einem Bett im Garten geeignet.

Hercules – viel Ertrag im Garten

Die alte und deutsche Züchtung wird bis zu 160 cm hoch. Durch die späte Blüte und den ausgesprochen kräftigen Wuchs sorgt Hercules für viel Ertrag. Sie erreicht eine Größe von 80 cm und ist für den Anbau im Garten vorgesehen.

Elefant – Wunder im Garten mit viel Ertrag

Eine ebenfalls stark wachsende, aromatische Sorte. Elefant ist optimal für den Anbau im Freiland geeignet. Durch die späte Blüte ist eine lange Erntezeit gewährleistet. Der Blätterreichtum und der rasche Wuchs sorgen für einen hohen Ertrag. Die Pflanze ist wenig anfällig gegen das gelb werden.

Dill Sorte Sari 

Ein hoher Aroma-Gehalt und der angenehme Geschmack machen diese Kreuzung aus. Die Würze bleibt auch im Herbst und bei der Treiberei im Winter vorhanden. Sari ist blattreich mit feinen Stielen, schnellwüchsig mit hohem Ertrag.

Ella optimal für Topfkultur

Ella wächst kompakt, aufrecht und niedrig. Für die Direktsaat in Töpfen auf Balkon und Terrasse ist sie besonders geeignet. Die Blätter der Staude sind dunkelgrün. Das schnelle Wachstum und der hohe Ertrag machen diese Sorte äußerst nutzbringend.

Dill Jungpflanzen

Dill Jungpflanzen

Wie pflanze ich Dill richtig?

Die Samen des Dills werden ab April im Freiland an einem sonnigen und geschützten Platz ausgesät. Der Boden sollte leicht und durchlässig sein. Im Haus kann das ganze Jahr über damit begonnen werden. Das relativ leichte Saatgut sollte oberflächlich mit Gartenerde bedeckt sein. In Lagen, in denen Spätfröste zu erwarten sind, wartet man besser bis nach den Eisheiligen mit der Aussaat. Da Dill keine besonderen Ansprüche an die Erde hat, können die Samenkörner problemlos in einfache Gartenerde gelegt werden, die vorher jedoch etwas aufgelockert werden sollte. Zum Schluss wird die Saat leicht befeuchtet.

Die Dillpflanze möchte regelmäßig und gleichmäßig gegossen werden. Dabei verträgt sie aber auf keinen Fall Staunässe. Deshalb sollte darauf geachtet werden, dass Wasser gut abfließen kann.

Wie dünge ich Dill?

Eine Düngung ist normalerweise nicht notwendig. Dem Gewächs reichen die Nährstoffe der Erde aus. Ein Zuviel würde vor allem den jungen Pflänzchen schaden und die zarten Wurzeln absterben lassen. Es könnte außerdem passieren, dass der Dill den Geschmack durch den Dünger einbüßt. Wer große Dillpflanzen hat kann mit etwas Brennnesseljauche oder anderen Flüssigdüngern düngen. Zudem schützt Brennnesseljauch vor Blattläusen.

Dill im Topf richtig pflegen

Die Wurzeln der Dillpflanze wachsen tief in die Erde, weshalb ein hoher Pflanztopf von Vorteil ist. Um Staunässe zu vermeiden, ist eine Drainage sinnvoll. Die Erde sollte feucht und nicht trocken gehalten werden. Überschüssiges Wasser wird beizeiten entfernt, um den Wurzeln nicht zu schaden. Gegossen wird bodennah. Der Kübel steht am besten an einer sonnigen Hauswand oder auf einem südlich gelegenen Balkon.

Wie & wann schneidet man Dill richtig?

Dill wird frühestens 6 Wochen nach der Aussaat oder wenn einzelne Stängel ca. 20 cm lang sind, geschnitten. Mit einer guten Gartenschere oder einem scharfen Messer werden die einzelnen Blätter knapp über der Erde gekappt. Dillsamen können geerntet werden, sobald die Blütendolden getrocknet sind. Beachtet werden sollte, dass genügend Blattwerk hierfür stehen bleibt. Außer zur Ernte oder bei Verfärbungen bedingt durch Krankheiten muss das Kraut nicht gestutzt werden.

Dill richtig vermehren – wie geht das?

Da Dill ein Pikieren nicht vertragen würde, wird die Pflanze durch Aussaat vermehrt. Dafür belässt man am besten genügend Blattmaterial am Gewächs und lässt die Dolden blühen. Im Herbst können die kleinen Samen abgeerntet werden. Am Einfachsten ist die selbständige Vermehrung durch Aussaat des Krautes.

Dill überwintern – die besten Tipps

Der Dill ist eine einjährige Pflanze, welche im Winter abstirbt. Um im Folgejahr wieder in den Genuss des aromatischen Krautes zu kommen, überlässt man die Aussaat vorzugsweise dem Gewächs selbst. Hat man die Dillpflanze im Kübel gepflanzt, kann dieser problemlos an Ort und Stelle belassen werden. Im Freiland bewirkt die Kälteperiode, dass die Keimfähigkeit der Saat blockiert wird, weshalb erst im Frühling neue Pflänzchen wachsen. Werden die Dillsamen geerntet und im Haus aufbewahrt, muss die Kälteperiode künstlich erfolgen. Nur so ist eine Keimung in nächsten Jahr gewährleistet.

Dill trocknen und aufbewahren

Um das volle Aroma auch bei getrocknetem Dill zu erhalten, ist der beste Erntezeitpunkt um die Mittagszeit. Optimalerweise waren die Tage zuvor sonnig und trocken. Generell haben Kräuter vor ihrer Blüte das intensivste Aroma. Wird der Dill zuvor noch einmal gut gewässert und seine Blätter leicht besprüht, kann das Waschen nach der Ernte ausbleiben und das Kraut schmeckt kräftiger.

Mit einem sauberen Messer werden die Blätter am Boden abgeschnitten und zu einem lockeren Strauß kopfüber im Schatten aufgehängt. Der Platz für die Trocknung sollte wind- und regengeschützt sein. Sobald das Laub raschelt, was meist nach spätestens 2 Wochen der Fall ist, kann der getrocknete Dill in sauberen und luftdichten Schraubgläsern dunkel und kühl aufbewahrt werden. Ein Zerkleinern erst kurz vor Gebrauch schützt das Aroma zusätzlich.

Dill ist ein beliebtes Küchenkraut und verfeinert durch seinen unverkennbaren Geschmack viele Gerichte. Dabei kann die gesamte Pflanze verwendet werden. Das intensivste Aroma weisen die Dillsamen auf.

Dill in der Küche?

Ein typisches Rezept ist Gurkensalat an Dill-Dressing. Nicht umsonst wird Dill auch Gurkenkraut genannt. Geschmacklich passen Gurken und Dill hervorragend zusammen.

Der bekannte Graved Lachs wird gerne mit einer Dill-Senf-Soße serviert. Diese wird umgangssprachlich auch Graved-Lachs-Soße genannt.

Dillsuppe mit Sauerrahm – eine erfrischende Suppe mit Dillspitzen. Dieses Gericht ist nicht nur in Deutschland beliebt. Auch in Tschechien ist es eine typische Vorspeise.

Welche Heilwirkung hat Dill?

Noch vor der Verwendung in der Küche wurde die Dillpflanze für Heilzwecke angewandt.

Zu den Anwendungsgebieten zählen:

  • Verdauungsprobleme
  • Blähungen
  • Magenbeschwerden
  • Hämorrhoiden,
  • Schlaflosigkeit,
  • Gebärmutterkrämpfe,
  • Menstruationsbeschwerden,
  • Appetitlosigkeit
  • Sodbrennen
  • Geschwüre
  • reguliert den Milchfluss beim Stillen

Ein wohltuender Tee aus Dillsamen hilft bei vielerlei Beschwerden im Magen-Darm-Bereich.

Das Kraut kann verwendet werden, um ein Sitzbad herzustellen. Hier lindert es Menstruationsbeschwerden und wirkt wohltuend auf die Gebärmutter.

Fazit:

Das Garten und Küchenkraut Dill ist sehr intensiv im Geschmack und einfach im Garten oder Topf anzubauen. Dill benötigt wenig Pflege und ist daher auch für den Anfänger Hobbygärtner geeignet. Da der Geschmack von Dill sehr eigenartig ist, mag ihn nicht jeder. Daher vorher probieren. Wünsche euch viel Glück beim Dill anbauen.