Der Salbei (lateinisch Salvia) ist eine bekannte Zier-, Würz- und Heilpflanze. Sie gehört zur Familie der Lippenblütler und kommt außer in Australien fast überall in der Welt vor. Wer Kräuter pflanzen möchte, kommt an dieser außergewöhnlichen und obendrein sehr dekorativen Pflanze eigentlich gar nicht vorbei
Welche Salbeisorten und Arten gibt es?
Salbei gibt es in mehr als achthundert unterschiedlichen Arten. Meist handelt es sich dabei um mehrjährige Salbeisorten, manchmal auch um einjährige krautige Pflanzen, um Halbsträucher und um Sträucher mit traubenartigen Blütenständen in Blau, Weiß, Rosa, Violett, Gelb oder Rot, die größtenteils einen angenehmen Duft verströmen. Der bei uns am besten bekannte Echte Salbei ist eine typische Mittelmeerpflanze. Er ist ein Halbstrauch, der 50 bis 70 Zentimeter hoch wird, schmale, filzig behaarte, grau- grüne Blätter und zweilippige blaue bzw. violette Blütenähren hat. Außerdem kommt in heimischen Gärten und Balkonkästen häufig auch der dekorative große Muskateller-Salbei mit bis zu einem Meter hohen violetten Blütenständen, der weißblütige Silberblatt-Salbei und der Schopf-Salbei mit violett gefärbten Hochblättern an den Blütenständen vor. Ob Blattschmucksorte, Ziersalbei oder der Echte Salbei, alle Arten sind sehr dekorativ und pflegeleicht und ein Hingucker in den Staudenbeeten, im Steingarten, auf dem Kräuterbalkon, im Kübel und im Balkonkasten.
Ist Salbei eine Heilpflanze?
Der Echte Salbei ist nicht nur hübsch anzusehen, sondern auch eine Jahrtausende alte Heilpflanze. Schon die Alten Ägypter behandelten mit dem Kraut Zahnschmerzen, Verdauungsbeschwerden und sogar Unfruchtbarkeit und auch in den Klostergärten des Mittelalters wuchs er als vielfach verwendetes Mittel gegen alle möglichen Leiden. Auch die berühmte Hildegard von Bingen beschreibt ihn in ihrem bekannten Werk über Heilpflanze3n detailliert. Besonders wirksam sind seine Blätter, die ein ätherisches Öl enthalten, welches Thujon, Thymol und Kampfer, Oleanolsäure, Salizylsäure, Terpineol,
Rosmarinsäure, verschiedene Flavonoide und Bitterstoffe, Vitamine und Zink enthält. Wie diese Inhaltsstoffe zusammen wirken, ist noch gar nicht richtig erforscht, Fest steht aber, dass sie bewirken, dass sich Krankheitserreger nicht mehr ungehindert ausbreiten können. Darüber hinaus wirken sie zusammenziehend, beruhigen gereizte Schleimhäute, verschließen kleine Wunden und wirken deshalb besonders gut gegen Erkältungen, Halsentzündungen, Heiserkeit und Zahnfleischprobleme. Salbeitee wirkt außerdem gegen starkes Schwitzen und beruhigt den Magen. Er wird sogar gegen Menstruations- und Wechseljahresbeschwerden verwendet.
Salbei und seine Verwendung in der Küche
Auch im Kräutergarten hat der Salbei einen festen Platz. Viele kennen ihn aus der Mittelmeer-Küche, denn dort ist er ein Standardgewürz. Er passt hervorragend zu pikanten Fleischgerichzten, harmoniert mit Lamm, mit Kalb und Schwein und gibt Geflügelgerichten das gewisse Etwas. Aber auch zu Gnocchi und zu Pasta, schmeckt er sehr interessant. Nur ein Schritt zum Garten auf dem Balkon oder auf die Terrasse und schon kann man den Süden riechen und schmecken. Man sollte den Salbei allerdings sparsam verwenden, weil er sehr kräftig im Geschmack ist. Der zu Am besten schwenkt man frische oder getrocknete Salbeiblätter in Butter. Salbeibutter ist ein Genuss und zum Beispiel zu Saltimbocca eine wahre Geschmacksexplosion.
Wie baue ich Salbei an?
Wenn man im Garten Salbei pflanzen möchte, sollte man einen voll sonnigen Platz auswählen. Er gedeiht am besten auf kargen trockenen Kalkboden und mag weder Staunässe noch frischen Mist, ich verwende gerne als Grunddünger etwas Wurmhumus. Wie erwähnt sollte spärlich gegossen werden, dazu eignen sich passende kleine Gießkannen. Hat man einen Kräutergarten auf dem Balkon sollte man alle Küchenkräuter wenn überhaupt, nur sehr sparsam düngen. Die Aussaat im Gewächshaus kann im April erfolgen und ab Mitte Mau können die kleinen Pflanzen dann ins Freiland, zum Beispiel in den Balkongarten oder an jede andere geeignete Stelle für die Kräuter im Garten. Natürlich kann man auch mit Stecklingen und Ablegern arbeiten oder Salbeipflanzen beim Gärtner kaufen. Die Blütezeit des Salbei liegt im Juni/Juli, manchmal blüht er auch im Spätherbst noch einmal.
Im ersten Jahr bringt die junge Pflanze noch nicht ihr volles Aroma. Sie braucht etwas länger Zeit. Im zweiten Jahr ist der Salbei aber schon recht groß und kann beinahe immer geerntet werden. Man kann die frischen Blätter verwenden, aber ebenso gut lässt sich Salbei auch trocken oder sogar einfrieren.
Hat man seine Salbeistauden im Freiland stehen, dann sind sie im Prinzip (bis auf die buntblättrigen Sorten) winterhart und ertragen mittlerweile auch unser Klima. In sehr kalten Gegenden und bei strengem Frost sollte man sie vorsichtshalber trotzdem mit Reisig, mit Stroh oder trockenen Blättern bedecken, um ihnen einen zusätzlichen Schutz zu geben. Salbei im Topf oder im Balkonkasten sollte an einen windgeschützten Ort, möglichst an einer Hauswand oder auf der Terrasse geräumt werden und ebenfalls einen Kräuter Winterschutz bekommen. Noch besser ist ein frostfreier aber kühler Platz (zwischen 5 und 15 Grad) in einem hellen Raum, einem Wintergarten, im Treppenhaus, der Garage. Hier hat man auch die Möglichkeit, im Winter frischen Salbei ernten und verzehren zu können.
Muss man Salbei zurückschneiden, wenn ja wie geht das?
Salbei im Freiland sollte schon im Juni/Juli mutig zurückgeschnitten werden, dann treibt er kräftig neu aus und blüht sogar ein zweites Mal. Der zweite Schnitt kann dann im Herbst erfolgen, am besten in Höhe von etwa 10 cm über dem Boden. Allerdings sollte das nur in wärmeren Regionen geschehen. Lässt man die Pflanze im Herbst unbeschnitten stehen, kommt sie besser über den Winter. Salbei in Kübeln, Töpfen und Blumenkästen schneidet man ohnehin am besten erst im Frühjahr vor dem Herausstellen zurück. Wenn die Pflanzen wieder ins Freie kommen, sollte man ihnen ein paar Angewöhnungstage können und sie nicht gleich in die pralle Sonne stellen.
Mein Fazit:
Alles in allem ist Salbei aber sehr genügsam und robust und auch überhaupt nicht schnittempfindlich. Im Gegenteil, schneidet man ihn kräftig zurück, treibt er schön buschig neu aus. Mindest eine Salbeipflanze gehört in jeden Garten, in jedes Balkon Kräuterbeet. Noch mehr spannende Themen findest du auf meiner Balkongarten-Blogseite.