Oregano ist nicht nur als Gewürz bekannt und beliebt, sondern auch als Heilpflanze und ist im gesamten Mittelmeerraum, sowie anderen Ländern und im Süden von Deutschland zu finden. Die Blätter sind eiförmig und werden ungefähr vier Zentimeter lang. Die Blüten sind ebenfalls zum Verzehr geeignet und können deshalb bedenkenlos als Dekoration auf Speisen verwendet werden.
Der deutsche Name für Oregano ist „Dost“ und ist ein altes Wort für „Büschel oder Strauß“. Er wird auch als „Wilder Majoran“ bezeichnet, welcher ebenfalls in die Familie der Lippenblütler gehört und sehr widerstandsfähig ist.
Oregano braucht viel Sonne und kann im Garten, auf der Terrasse oder auf dem Balkon gepflanzt werden. Durch das dekorative Laub und die schönen Blüten bereitet er in jedem Bereich Freude.
Für die Bienen und Insekten bedeuten die Schmetterlingsblüten ein Paradies. Wenn allerdings eine allergische Reaktion auf Bienengift besteht, sollten Blüten vor dem Aufblühen abgeschnitten werden.
Welche Arten & Sorten von Oregano gibt es?
Die Artenvielfalt ist groß, bei der Verwendung kommt es darauf an, für welche Gerichte der Oregano verwendet werden soll.
Griechischer Oregano
Der Griechische Oregano ist winterhart und nahe verwandt mit dem Dost. Er wird aber nur etwa halb so lang und hat weiße Blüten. Der Geschmack ist sehr intensiv, die verwelkenden Blätter sind am besten. Es ist ein typisches Gewürz für Pizza.
Bei der griechischen Sorte „Hot and Spicy“ handelt es sich um eine neue, sehr gesunde Sorte mit auffallend weichen, behaarten Blättern. Die Blätter haben ein extrem scharfes Aroma, in Vermischung mit anderen Zutaten jedoch geht diese verloren und das herrliche Aroma bleibt. Dieser Oregano eignet sich ideal für Pizza, Chilisaucen und Salsa.
Mexikanischer Oregano
Der mexikanische Oregano hat ein sagenhaftes Aroma und eine der schönsten Blüten. Die weißen und rosaroten Blüten sind zirka 3 bis 4 Zentimeter lang, welche, genauso wie die Blätter, ein vorzügliches Aroma haben. Die jungen Blüten sind weiß und färben sich nach dem Abblühen rosa.
Wenn die Last der Blüten zu groß wir, neigen sich die Zweige nach unten, quasi als Aufforderung zur Ernte. Diese Art von Oregano kann auch anstelle von Bohnenkraut verwendet werden.
Blumen-Oregano
Blumen-Oregano ist nicht ganz winterfest und sollte ausreichend vor Kälte geschützt werden. Diese Art duftet stärker und aromatischer als die anderen Sorten und ist ebenfalls ein wahres Bienenparadies.
Pfeffriger Oregano
Der pfeffrige Oregano ist aufgrund seines intensiven Aromas ein beliebtes Gewürz bei Sterneköchen und sollte im Haus überwintern.
Weitere Sorten aus Ländern wie Italien, Spanien, Kirgisen, Sibirien, Arabien (Zaatar), Dominikanische Republik, Kuba, Puerto Rico und Kreta (Ragani) und so weiter sind ebenfalls sehr vielseitig.
Wie pflanze ich Oregano richtig?
Durch die Herkunft aus südlichen Gefilden braucht der Oregano einen warmen, sonnigen Standort, er verträgt aber auch Halbschatten. Normale Gartenerde ist ausreichend, da die Pflanze sehr anspruchslos ist.
Im Garten sollte der Boden luftdurchlässig, trocken und wenn möglich kalkhaltig sein. Die Pflanze mag keine feuchte Erde, deshalb empfiehlt sich ein lockeres Pflanzensubstrat und wenn möglich eine Dränagen Schicht aus Blähton oder Kies. Damit werden die Wurzelstöcke genügend mit Sauerstoff versorgt und zu viel Wasser kann ablaufen. Durch das buschartige Wachstum und der starken Verzweigungen sollte der Pflanze genügend Platz eingeräumt werden.
Das Gewürzkraut kann auch in Blumentöpfen für die Terrasse oder den Balkon gepflanzt werden. Hierfür gibt es spezielle Gemüseerde, welche die Bildung der Aromen sowie das Wachstum fördert. Die ideale Standortausrichtung vom Balkon oder der Terrasse ist nach Osten, Westen oder Süden.
Oregano kann bereits ab Mitte Februar vorgezogen werden, mit Vorteil an einem Fenster. Ab April kann dann die Aussaat erfolgen.
Auch unter Pflanzen gibt es Nachbarschaftskrieg, Oregano verträgt sich gut mit Salbei und Bohnenkraut, weshalb diese unbedenklich in der Nähe gepflanzt werden können.
Oregano im Garten – die richtige Pflege
Oregano ist pflegeleicht und anspruchslos. Ist die passende Umgebung gefunden, gedeiht er von selbst. Bewässert muss er nur selten oder in größeren Trockenperioden werden. Auf normalem Boden ist kein Düngen nötig. Im lockeren Sandboden kann im Frühling ein wenig Kompost oder Hornspäne dazu gegeben werden. Stark wachsende Horste können durch die Teilung alle paar Jahre verjüngt und verkleinert werden.
Wie dünge ich Oregano?
Beim Düngen ist Zurückhaltung geboten, denn zu viel Dünger schadet dem intensiven Aroma der Pflanze. Eine Düngung im Frühjahr ist ausreichend, denn während der Wachstumsphase braucht der Oregano keinen zusätzlichen Dünger. Eine zweite Abgabe sollte erst Ende August/Anfang September erfolgen, wenn die Pflanze vollständig abgeerntet ist.
Oregano im Topf richtig pflegen
Oregano im Topf auf dem Balkon oder der Terrasse muss nur selten gewässert werden, denn wenn sich das Wasser an den Wurzeln zur Staunässe bildet, geht der Oregano ein. Die Erde sollte jährlich erneuert werden.
Wie und wann schneidet man Oregano richtig?
Oregano ist sehr wuchskräftig und treibt unmittelbar nach dem Rückschnitt neu aus. Er kann eine Höhe von bis zu siebzig Zentimeter erreichen. Wird er über eine lange Zeit nicht geerntet, werden die Triebe lang und kahl. Der beste Zeitpunkt für einen Rückschnitt ist vom dem Neuaustrieb im Frühjahr, kann aber auch während den Sommermonaten durchgeführt werden. Der Rückschnitt fördert zudem die Verzweigung. Das Schneiden erfolgt idealerweise in der Kombination mit der Ernte.
Oregano richtig vermehren – Wie geht das?
Oregano kann durch Setzlinge, Samen oder durch Teilung vermehrt werden:
Vermehrung mit Setzlingen
Diese Nachzucht ist einfach und benötigt lediglich ein kleines Pflanzgefäß. Alternativ kann auch ein Joghurtbecher mit einem Loch im Boden verwendet werden. Dieses wird mit Anzucht- oder Kokosfaser gefüllt. Der Ast wird von der Pflanze abgetrennt und alle Blätter bis höchsten zum vierten Auge entfernt. Der Trieb sollte ebenfalls etwas gekürzt werden. Ungefähr nach einer Woche beginnen die ersten Wurzeln zu treiben und nach einigen Wochen kann der „Nachwuchs“ in den Garten umgepflanzt werden.
Auf dem Balkon oder der Terrasse empfiehlt sich ein großes Pflanzengefäß.
Vermehrung aus dem Samen
Der Samen wird aus den verblühten Lippenblüten gewonnen und in ein Pflanzgefäß mit Anzuchterde gestreut. Weil Oregano ein sogenannter „Lichtkeimer“ ist, dürfen die Samen nicht mit Erde bedeckt werden. Das gut angefeuchtete Saatgut muss auch in der nächsten Zeit gleichmäßig feucht gehalten werden. Mit einem Gefrierbeutel über dem Aufzuchtgefäß wird ein feuchtwarmes Gewächshausklima erzeugt; einmal tägliche Luftzufuhr verhindert die Schimmelbildung. Das Aufzuchtgefäss sollte an einem hellen Platz stehen und nicht der direkten Sonnenbestrahlung ausgesetzt sein. Nach etwa einer Woche keimen die ersten Pflanzen und bei einer Größe von zehn Zentimeter können Sie verpflanzt werden.
Vermehrung durch Teilen
Durch die Teilung wird die Pflanze zusätzlich verjüngt, was dazu führt, dass sie kräftiger austreibt. Das zeitige Frühjahr ist der richtige Zeitpunkt dafür. Nach dem Ausgraben wird die Staude mit einer Grabgabel von oben nach unten geteilt und die Wurzeln etwas eingekürzt. Die geteilten Stauden sollten mit genügend Pflanzenstand eingegraben und gut befeuchtet werden. Es empfiehlt sich, die ersten Blätter frühestens nach einem viertel Jahr zu ernten, weil die Pflanze durch zu frühes Ernten der Blätter geschwächt wird und als Folge davon weniger Blätter produziert.
Oregano überwintern
Oregano braucht, obschon er teilweise winterhart ist, trotzdem etwas Schutz, vor allem die Jungpflanzen sollten im ersten Winter geschützt werden. Es handelt sich um eine Kräuterstaude, was bedeutet, dass er alle Pflanzenteile über der Erde im Herbst abwirft. Jungpflanzen sollten hierbei ein wenig unterstützt werden, indem diese bereits im Frühherbst geschnitten werden. Eine Höhe von acht bis zehn Zentimeter ist ausreichend. Um die Pflanze zusätzlich vor Kälte und Austrocknung zu schützen, kann ein wenig Erde um die Staude herum abgegeben und der Rest mit Laub oder Zweigen abgedeckt werden. In besonders kalten Regionen kann der Oregano auch aus dem Beet entnommen und in einen Topf versetzt werden. Die Wohnung eignet sich als Überwinterungsort nicht unbedingt, weil die Raumtemperatur zu hoch ist.
Oregano im Kübel überwintern
Der Kübel sollte sich an einem hellen, windgeschützten Platz befinden und der Topf muss ummantelt werden, beispielsweise mit einem Gartenvlies oder einer Noppenfolie. An frostfreien Wintertagen sollte das Kraut etwas gegossen, werden, um das Vertrocknen zu vermeiden.
Oregano trocknen und aufbewahren
Kräuter sollten an einem trockenen, dunklen und wenn möglich luftigen Ort getrocknet werden: Die Zweige werden locker zusammengefasst und zusammengebunden. Danach werden sie an einem windgeschützten, warmen und trocknen Ort verkehrt aufhängen. Um Schimmelbildung vorzubeugen, muss zwischen den einzelnen Bündeln genügend Platz gelassen werden. Die Raumtemperatur sollte nicht mehr als 35 Grad betragen.
Die idealen Orte sind beispielsweise nicht zu warme und überdachte Gartenhäuser oder Dachböden. Der Oregano kann auch in der Wohnung getrocknet werden; der Trocknungsvorgang dauert ungefähr vier bis sieben Tage. Die Blätter und Blüten lassen sich danach einfach vom Stängel streichen.
Trocknen im oder Dörrautomaten oder Backofen
Der Oregano sollte vor der Ernte ein bis zwei Sonnentage gesehen haben, damit er besonders viele Aromastoffe entwickeln konnte und so einen intensiveren Geschmack aufweist.
Dörrautomat
Es sollten ausschließlich regulierbare Dörrautomaten verwendet werden, damit den Kräutern die Feuchtigkeit bei einer Temperatur zwischen dreißig und fünfzig Grad schonend entzogen werden kann. Bei einer schnelleren Trocknung und höheren Temperaturen werden die Aromastoffe zerstört.
Backofen
Bei der Trocknung im Backofen sollte die tiefste Temperatur gewählt werden. Die Zweige werden auf ein mit Backpapier ausgelegten Backblech gelegt. Die Ofentüre sollte während des Trocknungsvorgangs immer etwas geöffnet bleiben.
Oregano verwahren
Sind die Kräuter vollständig durchgetrocknet, werden die Blätter und Blüten vorsichtig von den Zweigen gelöst. Das Küchenkraut sollte ausschließlich in gut schließenden Behältern mit dunklem Glas oder Keramik aufbewahrt werden, um diese vor Licht zu schützen. Damit werden das Ausbleichen und der Aromaverlust verhindert.
Häufige Fragen zu Oregano
Wo ist der beste Standort für Oregano?
Oregano benötigt einen überaus sonnigen und warmen Standort, also mit Vorteil ein Beet oder ein Kübel ohne Schatten oder mit Maximum Halbschatten. Der Boden sollte mager, leicht und durchlässig sein, um den Wasserabfluss zu gewährleisten.
Wann blüht Oregano und wie lange?
Die Blütezeit beginnt im Juli und dauert bis in den Herbst.
Oregano ernten, der richtige Zeitpunkt
Während der Blütezeit im Juli ist das Aroma besonders intensiv und es lohnt sich eine größere Ernte für die spätere Konservierung. Wenn der Oregano in voller Blüte steht, sollte dieser zirka eine Handbreit über der Erde abgeschnitten werden.
Ist Oregano essbar?
Anders als beispielsweise Petersilie ist die Oregano Blüte essbar. Diese sehen nicht nur schön aus, sondern schmecken auch sehr aromatisch. Durch die Blüte entfaltet Oregano sein volles Aroma. Beim Kochen sollten die reinen Blüten jedoch nicht mitgekocht, sondern am Schluss frisch hinzugeben werden, z. B. über eine Suppe, über die Pizza oder Pasta gestreut werden.
Oregano in der Küche
Oregano Pesto für 4 Portionen:
Zutaten:
- 1 Bund Oregano
- 3 Esslöffel Mandelblättchen
- 1 Prise Salz und Pfeffer
- 3 Knoblauchzehen
- 70 ml Olivenöl
Zubereitung:
Den Oregano waschen, trocken tupfen und fein hacken, die Mandeln hacken und beides in der Pfanne ohne Fett anrösten. Knoblauch schälen und fein pressen. Anschließend alle Zutaten kurz durchmixen.
Das Olivenöl bis zur gewünschten Konsistenz sorgfältig dazugeben und mit Salz und Pfeffer abschmecken.
Bunter Salat mit frischem Oregano für 1 Person
Zutaten:
- 1 Zweig frischer Oregano
- 5 Blätter Eichblattsalat
- 3 kleine Tomaten
- 1 kleine Zwiebel
- 30 Gramm Käse nach Wahl
- 1 Esslöffel Weinessig
- 1 Esslöffel Leinöl
- 1 Prise Salz
Zubereitung:
Den gewaschenen Eichblattsalat in Stücke reißen und die Tomaten in Scheiben schneiden; die geschälte Zwiebel vierteln und den Oregano vom Stiel zupfen. Salat, Tomaten und Zwiebel auf dem Teller anrichten, den Käse darauf bröseln.
Aus Essig, Öl, Salz, und Pfeffer eine Marinade zubereiten und über den Salat träufeln, danach mit den Oregano Blättern bestreuen.
Oregano Tee
Zubereitung:
Den frischen Oregano unter fließendem Wasser abspülen und mit einem Liter heißem Wasser aufgießen, danach 10 Minuten ziehen lassen und abseihen.
Welche Heilwirkung hat Oregano?
Sowohl die Blätter als auch die Blüten des Oregano werden in der Kräuterheilkunde verwendet.
Inhaltsstoffe:
- Gerbstoffe
- Bitterstoffe
- ätherisches Öl
- Thymol
- Carvacrol
Wirkung:
Das ätherische Öl kann entzündungshemmend, krampflösend und antibakteriell wirken. Oregano kann besonders bei Problemen im gesamten Verdauungstraktes und bei Atemwegserkrankungen, aber auch bei Entzündungen im Mund- und Rachenbereich helfen.
Gelegentlich kommt Oregano auch als Bestandteil in Teemischungen vor.
Nebenwirkungen
Oregano Öl sollte nicht äußerliche aufgetragen werden, da es die Haut reizt und sollte daher nur verdünnt eingenommen werden, zum Beispiel gemischt mit Sonnenblumenöl.
Während einer Schwangerschaft oder in der Stillzeit sollte die Verwendung mit dem Arzt besprochen werden.
Fazit:
Oregano ist ein sehr vielfältiges und pflegeleichtes Gewürzkraut, welches viel Genuss und Freude bereitet.