Himbeeren sind nicht nur im Sommer eine wahre Freude, sondern auch im Winter eine pflegeleichte Pflanze, wenn man sie richtig vorbereitet. Denn um auch im nächsten Jahr wieder eine reiche Ernte einzufahren, bedarf es einiger Vorkehrungen vor dem Winter. In diesem Artikel zeigen wir dir, wie du deine Himbeeren optimal durch die kalte Jahreszeit bringst, damit sie im Frühjahr gesund und kräftig austreiben.
1. Himbeersorten unterscheiden: Sommer- und Herbsthimbeeren
Zunächst einmal solltest du wissen, ob du Sommer- oder Herbsthimbeeren angebaut hast. Diese beiden Sorten unterscheiden sich nämlich nicht nur im Erntezeitpunkt, sondern auch in der Art und Weise, wie sie auf den Winter vorbereitet werden sollten.
- Sommerhimbeeren tragen an den zweijährigen Ruten. Diese Ruten sterben nach der Ernte im Sommer ab und müssen im Herbst zurückgeschnitten werden.
- Herbsthimbeeren hingegen tragen an den einjährigen Ruten, die nach der letzten Ernte im Herbst ebenfalls geschnitten werden sollten, jedoch auf eine andere Weise als bei den Sommerhimbeeren.
2. Rückschnitt der Himbeeren
Der Rückschnitt ist das A und O bei der Vorbereitung von Himbeeren auf den Winter. Je nach Sorte musst du dabei unterschiedlich vorgehen:
- Sommerhimbeeren: Bei diesen schneidest du nach der Ernte im Sommer alle zweijährigen Ruten, die getragen haben, bodennah ab. Die einjährigen Ruten, die im nächsten Jahr Früchte tragen werden, bleiben stehen.
- Herbsthimbeeren: Hier schneidest du alle Ruten komplett auf Bodenhöhe zurück, da Herbsthimbeeren ihre Früchte an den diesjährigen Ruten tragen und diese nach der Ernte ohnehin absterben.
3. Himbeeren mulchen
Ein wichtiger Schritt, um Himbeeren gut durch den Winter zu bringen, ist das Mulchen. Himbeeren lieben durchlässigen, humusreichen Boden, und das Mulchen hilft dabei, die Feuchtigkeit im Boden zu halten und gleichzeitig das Wurzelwerk vor Frost zu schützen. Besonders gut eignen sich Materialien wie:
- Laub: Es zersetzt sich langsam und liefert wertvolle Nährstoffe.
- Kompost: Reich an Nährstoffen und verbessert die Bodenstruktur.
- Rindenmulch: Verhindert, dass der Boden zu stark austrocknet, und schützt vor Kälte.
Verteile das Mulchmaterial großzügig um die Basis der Pflanzen, achte aber darauf, dass es nicht zu dicht am Stängel liegt, um Fäulnis zu vermeiden.
4. Schutz vor starkem Frost
Zwar sind Himbeeren winterhart, aber besonders junge Pflanzen oder sehr strenge Winter können ihnen zu schaffen machen. Wenn du in einer Region mit sehr kalten Wintern lebst, lohnt es sich, die Pflanzen zusätzlich zu schützen. Hier einige Tipps:
- Reisig oder Tannenzweige: Sie bieten eine zusätzliche Schutzschicht gegen Kälte und Wind.
- Vlies: Gerade bei jungen Himbeerpflanzen kann ein Gartenvlies helfen, extreme Kälte abzumildern.
Wichtig ist, dass du die Abdeckung im Frühjahr rechtzeitig entfernst, damit die Pflanzen nicht darunter ersticken oder sich Krankheiten bilden.
5. Himbeeren vor Krankheiten und Schädlingen schützen
Im Herbst ist es besonders wichtig, abgestorbene Pflanzenteile zu entfernen, um Schädlinge und Krankheiten zu verhindern. Dies gilt besonders für alte Ruten, die nach der Ernte absterben. Schädlinge wie der Himbeerkäfer oder die Himbeerblattlaus können sich in diesen verstecken und im nächsten Frühjahr die neuen Triebe befallen.
- Alte Blätter und Ruten entfernen: Entferne regelmäßig Laub und Ruten, die abgestorben sind, um das Risiko von Krankheiten zu minimieren.
- Boden auflockern: Durch das Lockern des Bodens ermöglichst du eine bessere Durchlüftung und verringerst das Risiko von Fäulnis.
6. Himbeeren düngen: Wann und wie?
Himbeeren sind relativ anspruchslos, aber sie profitieren von einer leichten Düngung im Herbst. Eine Gabe von Kompost oder organischem Dünger reicht aus, um den Boden mit wichtigen Nährstoffen anzureichern und die Pflanzen für den Austrieb im Frühjahr zu stärken.
- Kompost: Ein bis zwei Handvoll pro Pflanze im Herbst sind ausreichend.
- Organischer Dünger: Alternativ kannst du einen Langzeitdünger verwenden, der im Boden über den Winter hinweg Nährstoffe freisetzt.
7. Der richtige Standort im Winter
Himbeeren sollten idealerweise an einem sonnigen Standort stehen, der im Winter nicht zu starkem Wind ausgesetzt ist. Ein windgeschützter Platz verhindert, dass die Ruten zu stark austrocknen oder durch Frostschäden leiden. Falls nötig, kannst du Windschutzmatten aus Schilfrohr oder Weidengeflecht aufstellen, um die Pflanzen vor kalten Winden zu schützen.
8. Himbeeren im Kübel überwintern
Wenn du deine Himbeeren im Kübel auf dem Balkon oder der Terrasse pflanzt, ist der Schutz vor Kälte besonders wichtig. Da Kübelpflanzen anfälliger für Frostschäden sind, solltest du den Kübel gut isolieren.
- Kübel isolieren: Wickel den Kübel in Jute oder Gartenvlies ein, und stelle ihn auf eine Styroporplatte, um den Boden vor Kälte zu schützen.
- Gießen nicht vergessen: Auch im Winter brauchen Kübelhimbeeren gelegentlich Wasser, da die Erde im Topf schneller austrocknet.
Fazit
Himbeeren sind pflegeleichte Pflanzen, aber die richtige Vorbereitung auf den Winter ist entscheidend, um auch im nächsten Jahr eine reiche Ernte zu erzielen. Mit dem richtigen Rückschnitt, einer Mulchschicht und gegebenenfalls einem Frostschutz bringst du deine Himbeeren sicher durch die kalte Jahreszeit. Vergiss nicht, den Boden mit Kompost oder organischem Dünger zu versorgen, damit die Pflanzen im Frühjahr kräftig austreiben können.