Igel sind wichtige Tiere in unseren Gärten, denn sie helfen dabei, Schädlinge wie Schnecken und Insekten zu reduzieren. Besonders in der kalten Jahreszeit sind sie jedoch auf unsere Unterstützung angewiesen, da sie Rückzugsorte und Nahrung benötigen, um sicher durch den Winter zu kommen. Mit ein paar einfachen Maßnahmen kannst du deinen Garten in ein Winterparadies für Igel verwandeln.
1. Ein sicheres Winterquartier schaffen
Igel sind Meister darin, sich Verstecke in Laub- und Reisighaufen zu bauen. Um ihnen die Arbeit zu erleichtern, kannst du an einer ruhigen, geschützten Stelle im Garten einen Laubhaufen aufschichten. Dieser dient nicht nur als Zufluchtsort, sondern isoliert auch gegen die winterliche Kälte. Achte darauf, den Laubhaufen erst im Frühjahr zu entfernen, damit die Igel nicht gestört werden.
Alternative: Igelhäuser Falls du mehr Aufwand betreiben möchtest, gibt es spezielle Igelhäuser, die du entweder kaufen oder selbst bauen kannst. Sie bieten zusätzlichen Schutz vor Feuchtigkeit und Kälte. Achte darauf, das Haus mit Laub oder Stroh auszustatten, damit die Igel es sich gemütlich einrichten können.
2. Futterplätze einrichten
Da Igel im Herbst zusätzliche Energiereserven für den Winterschlaf aufbauen müssen, ist eine Zufütterung in dieser Jahreszeit hilfreich. Du kannst an einem geschützten Ort im Garten einen kleinen Futterplatz einrichten. Spezielles Igelfutter aus dem Tierfachhandel ist ideal, aber du kannst auch Katzenfutter ohne Fischgeschmack verwenden. Trockenfutter ist besser für die Zähne der Igel geeignet, während feuchtes Futter schneller verdirbt.
Wichtig: Bitte keine Milch füttern, da diese bei Igeln zu schweren Verdauungsproblemen führen kann. Frisches Wasser ist jedoch immer eine gute Ergänzung und sollte täglich bereitgestellt werden.
3. Laubhaufen liegen lassen
Ein gepflegter Garten ist schön, aber nicht igelfreundlich. Laubhaufen und Reisig bieten nicht nur Verstecke, sondern auch eine natürliche Wärmequelle für die Tiere. Wenn du also das Herbstlaub sammelst, kannst du es einfach an einer geschützten Stelle im Garten aufschichten. So entsteht ein naturnaher Lebensraum, der Insekten und anderen Kleinlebewesen eine Heimat bietet – und somit auch Igeln eine natürliche Nahrungsquelle.
4. Giftstoffe vermeiden
In einem igelfreundlichen Garten haben Pestizide und andere chemische Gifte nichts verloren. Sie gefährden nicht nur die Gesundheit der Igel, sondern zerstören auch ihre Nahrungsgrundlage. Setze lieber auf natürliche Schädlingsbekämpfung, indem du Pflanzen wie Lavendel oder Ringelblumen anbaust, die bestimmte Schädlinge abschrecken.
5. Durchgänge schaffen
Igel legen nachts weite Strecken zurück, um Nahrung und Partner zu finden. Wenn dein Garten von hohen Zäunen umgeben ist, kann dies für die Tiere ein Hindernis sein. Kleine Durchgänge im Zaun oder an der Hecke schaffen Bewegungsfreiheit für die Tiere und ermöglichen ihnen, sich auch in benachbarten Gärten frei zu bewegen. Diese „Igel-Tunnel“ sollten etwa 10 x 10 cm groß sein, damit sie sicher hindurchpassen.
6. Auf Sicherheit achten
Gerade im Herbst und Winter sind viele Gartenarbeiten nötig, die Igel gefährden können. Hier ein paar Tipps, um Unfälle zu vermeiden:
- Kompost umschichten: Igel verstecken sich oft in Komposthaufen. Schichte deinen Kompost daher vorsichtig um.
- Kein Laubbläser: Laubbläser sind für Igel gefährlich, da sie die Tiere aufschrecken und in Gefahr bringen können. Nutze lieber eine Harke.
- Vorsicht beim Einsatz von Geräten: Ob Rasenmäher oder Kettensäge – Geräte sollten im Herbst und Winter nur dann benutzt werden, wenn keine Gefahr für versteckte Tiere besteht.
7. Keine Falle aus Gartenteich
Ein Gartenteich kann für Igel zur tödlichen Falle werden. Wenn du einen Teich hast, solltest du sicherstellen, dass die Tiere leicht herausklettern können. Eine flache Uferzone oder ein schräges Brett als Ausstiegshilfe helfen, dass Igel nicht im Wasser ertrinken.
8. Mehr Vielfalt im Garten
Ein naturnaher Garten mit unterschiedlichen Pflanzen und Strukturen bietet Insekten, Vögeln und Igeln eine wertvolle Heimat. Setze auf heimische Hecken, Blumen und Gräser, die gleichzeitig Nahrungsquelle und Versteckmöglichkeiten bieten. Auch Sträucher und Bodendecker bieten Schutz und sind eine gute Ergänzung zu Blumenbeeten.
Fazit: Kleiner Aufwand, große Wirkung
Ein igelfreundlicher Garten bedeutet nicht viel Arbeit, sondern eher ein Umdenken. Lass es im Herbst ruhig mal ein bisschen wilder zugehen und verzichte auf die vollständige Reinigung deines Gartens. Ein Laubhaufen hier, ein paar Strohhalme dort, und schon hast du einen winterlichen Zufluchtsort für Igel geschaffen. So hilfst du den kleinen Stachelrittern, gut durch die kalte Jahreszeit zu kommen und im Frühling gestärkt zurückzukehren.