Bohnen auf dem Balkon anbauen: So gelingt die Ernte
Bohnen sind ein fester Bestandteil einer gesunden Ernährung. Sie sind reich an Eiweiß, Ballaststoffen und wichtigen Mineralien wie Eisen, Kalzium und Kalium. Durch den hohen Nährstoffgehalt und die sättigende Wirkung sind Bohnen besonders wertvoll. Wer seine Bohnen selbst anbaut, weiß genau, was er isst – und dafür braucht es nicht einmal einen Garten! Auch auf dem Balkon lässt sich diese Hülsenfrucht erfolgreich anpflanzen. Hier erfahren Sie, wie der Anbau eigener Bohnen auf dem Balkon gelingt.
Was ist der perfekte Standort?
Bohnen mögen es warm, aber nicht zu heiß. Ein Standort mit viel Licht und etwas Schatten ist ideal, da pralle Sonne den Pflanzen schaden kann. Ein sonniger bis halbschattiger Platz ist daher optimal, damit die Pflanze kräftig wächst und sich ihre Nährstoffe gut entwickeln können. Besonders wichtig ist auch der Schutz vor starkem Wind, da Bohnenpflanzen je nach Sorte bis zu 1,50 Meter hoch wachsen. Wer für ausreichend Kletterhilfen sorgt, hilft der Pflanze, sich in die Höhe zu entwickeln. Ideal ist ein Platz, an dem die Bohne täglich etwa sechs Stunden Sonne genießen kann.
Welche Bohnen-Sorte eignet sich am besten?
Die Auswahl an Bohnensorten ist groß. Grundsätzlich gibt es Stangen- und Buschbohnen sowie dicke Bohnen. Besonders die dicken Bohnen und Feuerbohnen gelten als robust und sind daher gut für den Balkon geeignet. Auch Buschbohnen gedeihen gut in einem Topf. Bei der Sortenwahl sollte man sich nach der Lage des Balkons richten: Ein Südbalkon benötigt hitzetolerante Pflanzen, während auf einem Nordbalkon auch Sorten wachsen, die weniger Sonne brauchen. Die Feuerbohne überzeugt zudem durch ihre dekorativen roten Blüten.
Hier ein Beispielvideo zum Bohnengarten auf dem Balkon ansehen.
Der richtige Pflanztopf für Bohnen auf dem Balkon
Ein geeigneter Pflanztopf ist essenziell für den Anbau von Bohnen auf dem Balkon. Ein Gefäß mit mindestens 45 cm Durchmesser und einer Tiefe von 40 cm ist ideal, um den tiefen Wurzeln ausreichend Platz zu bieten. Ein Ablaufloch im Boden verhindert Staunässe und schützt die Pflanze vor Fäulnis. Eine Tonscherbe oder Kies am Boden des Topfes dient als natürliche Drainage. So kann überschüssiges Wasser ablaufen, ohne dass Erde verloren geht. Mit einer Kletterhilfe aus Seilen oder Stäben wird der Balkon zur natürlichen Bohnenwand.
Tipp: Auch ungewöhnliche Gefäße wie Blechwannen oder Holzkisten können als Pflanzgefäße dienen, solange sie tief genug sind.
Gute und schlechte Nachbarn für Bohnen
Für Bohnen bieten sich einige Pflanzen als gute Nachbarn an, die das Wachstum fördern und Schädlinge fernhalten. Mais, Kürbis und Gurken sind hervorragende Kombipartner, da sie sich gegenseitig unterstützen. Weniger geeignet sind jedoch Pflanzen wie Lauch, Zwiebeln und Erbsen, die das Wachstum der Bohne hemmen können.
Die richtige Erde für Bohnen
Die Wahl der Erde beeinflusst das Wachstum der Bohnen enorm. Während Buschbohnen einen lockeren Boden bevorzugen, mögen Stangenbohnen humusreiche Erde. Auf stickstoffreiche Dünger wie Mist sollte man bei Bohnen jedoch verzichten, da sie den Stickstoff selbst aus der Luft aufnehmen können. Eine hochwertige Universalerde eignet sich gut als Grundsubstrat. Da Bohnen durstige Pflanzen sind, empfiehlt sich eine Erde mit guter Wasserspeicherfähigkeit, beispielsweise angereichert mit Schafwoll- oder Kokosfasern.
Wer die Erde aus dem Vorjahr wiederverwenden möchte, sollte darauf achten, dass vorher keine verwandten Pflanzen wie Erbsen darin gewachsen sind. Mit einer Zugabe von Sand oder Bims bleibt die Erde locker und belüftet.
Wie oft und wie viel sollte ich Bohnen gießen?
Bohnen sind durstige Pflanzen. Sie benötigen eine regelmäßige Wasserversorgung, ohne dass Staunässe entsteht. Ein Topf mit Kies als Drainageschicht erleichtert die Wasserversorgung und mindert das Risiko von Fäulnis. An besonders heißen Tagen empfiehlt es sich, die Pflanzen häufiger, aber dafür in kleineren Mengen zu gießen. So wird sichergestellt, dass die Erde stets feucht bleibt, ohne die Wurzeln zu überfluten.
Welchen Dünger brauchen Bohnen?
Da Bohnen mittelzehrende Pflanzen sind, benötigen sie wenig Dünger. Stickstoffdünger sollte vermieden werden, da Bohnen Stickstoff selbstständig über ihre Wurzeln aufnehmen. Während der Blütezeit kann ein organischer Flüssigdünger hilfreich sein, um die Pflanze mit weiteren Nährstoffen zu versorgen. Ein monatliches Düngen mit Bio-Dünger reicht hierbei vollkommen aus.
Schädlinge und Krankheiten bei Bohnen
Leider sind auch Bohnen vor Schädlingen nicht sicher. Häufige Schädlinge sind:
Die Bohnenfliege
Die Bohnenfliege legt ihre Eier in den Samen ab und kann die Keimlinge schwächen. Ein Schutznetz oder das Pflanzen in einem Frühbeet kann hier vorbeugen.
Spinnenmilben
Diese Schädlinge treten bevorzugt bei warmem Wetter auf und verursachen Saugschäden. Mit natürlichen Feinden wie Raubmilben oder Insektiziden lassen sich die Milben kontrollieren.
Die Schwarze Bohnenlaus
Dieser Schädling befällt bei trockenem Wetter vor allem krautige Pflanzen. Auch Zierpflanzen bleiben oft nicht verschont. Ein zugelassenes Insektizid kann den Befall eindämmen.
Der Speisebohnenkäfer
Dieser Vorratsschädling befällt die Bohnen während der Lagerung. Befallene Samen sollten entsorgt werden.
Schnecken
Schnecken können die Bohnenpflanzen stark schädigen, insbesondere im Keimlingsstadium. Mit einem Schneckenzaun oder Schneckenkorn lassen sich die Tiere fernhalten.
Bohnenrost
Dieser Pilz tritt bei hoher Luftfeuchtigkeit auf und kann die Blätter schädigen. Befallene Pflanzen sollten nach der Ernte vernichtet werden.
Sclerotinia-Fäule
Ein Pilz, der bei feuchtem Klima Blätter und Stängel angreift. Durch gute Belüftung und ausreichend Abstand zwischen den Pflanzen kann ein Befall vermieden werden.
Tipp: Um Schädlinge abzuwehren, sollte man die Pflanzen regelmäßig inspizieren und befallene Teile entfernen.
Hier ein weiteres Video zur Schädlingsbekämpfung bei Bohnen ansehen.
Wann erntet man Bohnen am besten?
Je nach Sorte benötigen Bohnen etwa zwei bis drei Monate, um erntereif zu werden. Überreife Bohnen verlieren ihren Geschmack, daher sollte man regelmäßig prüfen, ob die Bohnen reif sind. Eine frische Bohne sollte beim Durchbrechen saftig und glatt sein. Doch Vorsicht: Roh sind Bohnen giftig und dürfen nur gekocht verzehrt werden.
Fazit
Der Anbau von Bohnen auf dem Balkon ist eine lohnenswerte Aufgabe, die für frische Ernten und eine dekorative Pflanzenwand sorgt. Mit den richtigen Pflanzgefäßen, einer passenden Standortwahl und regelmäßiger Pflege kann man auf dem Balkon seine eigenen Bohnen ziehen und genießen – gesund und nachhaltig zugleich.