Ein schöner Balkon definiert sich unter anderem auch durch einen passenden Bodenbelag. Hier sind die Geschmäcker verschieden, dennoch sollte man auch die Gegebenheiten bei der Auswahl eines neuen Balkon Bodenbelages einbeziehen. Wir möchten euch bei der Entscheidung helfen und erklären euch verschiedene Möglichkeiten.

Welche Balkon Bodenbeläge gibt es?

Naturholz

Holz gehört nach wie vor zu den beliebtesten Materialien für Balkon Bodenbeläge. Es ist anpassungsfähig und sorgt für eine sehr angenehme Haptik. Es gibt sehr viele verschiedene Holzarten, die für Balkonbeläge geeignet sind. Besonders haltbar sind Harthölzer wie Eiche oder Esche. Eine thermische Behandlung macht sie noch robuster jedoch auch spröder. Nadelhölzer wie Douglasie oder Lärche sind von Natur aus nicht so widerstandsfähig. Sie werden jedoch meistens durch eine Kesseldruckimprägnierung oder andere Behandlungen haltbar gemacht. Gut bewährt haben sich auch tropische Hölzer. Sie verfügen über eine natürliche Resistenz gegen Fäulnis und Schädlinge. Sie sind in der Regel unbehandelt. Wenn man sich für Tropenholz entscheidet sollte man auf Produkt mit FSC-Siegel aus nachhaltiger Forstwirtschaft zurückgreifen. Holzdielen sind sehr einfach zu verlegen. Noch etwas preiswerter und ebenfalls leicht verlegbar sind Holzfliesen auf dem Balkon. Dabei handelt es sich um quadratische Kunststoffraster mit Holzplankenbesatz.

[alert style=“success“]Naturholz ist allerdings sehr aufwendig in der Pflege.[/alert]

 

WPC

Bei WPC handelt es sich um eine Mischkomponente aus Kunststoff und Holzfasern. Bodenbeläge aus WPC ähneln teilweise echtem Holz. Weil die meisten WPC-Beläge in Form von hohlen Dielen oder Planken verfügbar sind, haben sie nur ein geringes Gewicht. Das Material gilt als besonders langlebig und pflegeleicht. Durch den hohen Holzanteil, der meistens zwischen 50 und 90 Prozent liegt, dehnt sich WPC bei Wärme nicht so stark aus wie Beläge, die komplett aus Kunststoff bestehen. Im Gegensatz zu herkömmlichem Holz, das nach einiger Zeit reißt oder splittert, ist WPC wesentlich witterungsbeständiger. Ein großer Nachteil dieses Materials ist, dass WPC-Beläge relativ teuer sind. Außerdem wird eine Unterkonstruktion benötigt, die ein sicheres Ablaufen von Wasser ermöglicht.

 

Kunststoff

Ein Kunststoffbelag ist sehr günstig. Ein weiterer Vorteil ist sein sehr geringes Gewicht. Kunststoff oder PVC bietet mit seiner riesigen Auswahl an Farben und Mustern für jeden Geschmack das Richtige. Da er sehr dünn verlegt wird, eignet er sich besonders für Häuser mit geringer Geschosshöhe, wo auch auf dem Balkon ein nicht zu hoher Bodenbelag gewählt werden sollte. Das Material kann man im Handel als aufgerollte Kunststoffbahnen oder als Kunststofffliese bekommen. Allerdings besitzt das Material die negative Eigenschaft sich bei Wärme sehr stark aufzuheizen.

Rasenteppich

Beim Rasenteppich handelt es sich ebenfalls um ein sehr günstiges Material. Ein Rasenteppich verwandelt den Balkon in eine grüne Oase und sorgt für ein bequemes Geh Gefühl. Er besteht aus modernen Kunststoffen. Rasenteppich ist UV beständig und leicht verlegbar. Er ist relativ einfach zu pflegen und kann auch sehr lange halten, wenn man bei der Auswahl auf eine gute Qualität achtet. Es sind leider sehr viele minderwertige Modelle auf dem Markt. Diese haben scharfe Kanten und wirken nicht Natur nah. Außerdem muss auf eine gute Drainage geachtet werden. Auf dem Rasenteppich stehendes Wasser kann Moos und Algenwachstum fördern. Mehr Informationen auch noch im Balkonrasen Vergleich.

 

Gummi

Ein Balkon Bodenbelag aus Gummi eignet sich für jeden tragfähigen Untergrund. Er ist sehr strapazierfähig, flüssigkeitsdurchlässig und witterungsbeständig. Ein Belag aus Gummigranulat eignet sich für die Selbstmontage. Die thermische Isolierung gegen Wärme und Kälte verhindert kalte Füße. Das Material sorgt für eine gute Schalldämmung und ist sehr pflegeleicht. Der Balkon Bodenbelag aus Gummi ist trittsicher und kann problemlos mit Gartenmöbeln und Pflanzkübeln genutzt werden.

Naturstein

Naturstein ist ein besonders hochwertiger Belag. Durch individuelle Farbschattierungen wirken Steine wie Sandstein, Granit und Andere sehr edel. Um auf lange Zeit diese Ausstrahlung zu behalten, benötigen Natursteine ein sehr witterungsstabiles Drainagesystem. Naturstein ist sehr schwer. Daher ist es besonders wichtig abzuklären, welches Gewicht der Balkon tragen kann. Schnell trocknende Gesteinsarten sind zu bevorzugen. Besonders saugfähige Gesteine können ihr Gewicht im nassen Zustand nahezu verdoppeln.

Natursteinfliesen voll im Trend!

Beton und Kunststein

Betonsteinplatten und Kunststeinplatten sind wesentlich günstiger als Naturstein, weil sie industriell produziert werden. Sie lassen sich auch einfacher verlegen. Aber auch sie gehören zu den Schwergewichten.

Fliesen

Fliesen und Kacheln kann man in den unterschiedlichsten Varianten bekommen. Dadurch sind eigenen Ideen zur Bodengestaltung keine Grenzen gesetzt. Sie sind schmutzunempfindlich und einfach zu reinigen. Fliesen aus Outdoor-Keramik gelten als sehr robust. Sie sind kratz unempfindlich, trittsicher sowie frost- und witterungsbeständig.

Welcher Bodenbelag passt zu mir?

Naturholz, Steinzeug, Fliesen, Gummi, PVC, Kunststoff oder Kunstrasen, die Auswahl an Bodenbelägen für Balkon und Terrasse ist gewaltig. Holz wirkt sehr warm. Beton hat dagegen eine kühlere Ausstrahlung. Man sollte jedoch nicht nur nach dem persönlichem Geschmack wählen. Der Boden sollte auch zum Baustil des Hauses passen und sollte nicht wie ein Fremdkörper wirken. Sehr schwere Bodenbeläge können auch nicht von jedem Balkon getragen werden. Bei überdachten Balkonen sind die Witterungseinflüsse durch Niederschläge geringer als bei freien Balkonen. Auf der Sonnenseite sollte der Belag sehr UV-beständig sein. Ein weiterer Punkt ist die Frage, wie viel Aufwand mich der Einbau kostet und wie viel Geld ich investieren will.

Preisunterschiede bei Bodenbelägen

Die entstehenden Kosten sind je nach Bodenbelag sehr unterschiedlich. Ein Boden aus Naturstein ist allein durch die Vorbereitungen des aufwendigen Entwässerungssystems und die hohen Materialkosten relativ teuer. Industriell gefertigter Stein ist viel günstiger und hat deutlich geringere Ansprüche an den Untergrund. Auch WPC-Beläge sind hochpreisiger anzusiedeln. Hierbei sollte beachtet werden, dass der Holzanteil bei europäischen WPC meistens höher ist als bei außerhalb Europas hergestellten Materialien. Bei Holzbelägen schwanken die Preise je nach Holzart und Behandlung. Auch bei Keramikfliesen oder Kacheln gibt es sowohl Teure als auch Günstige. Der Untergrund muss gründlich vorbereitet werden. Gummi, PVC, Kunststofffliesen oder Kunstrasen sind schon sehr günstig zu haben. Auch die Vorbereitung des Untergrundes ist wenig aufwendig.

Welcher Bodenbelag ist wetterfest?

Holzböden können sich bei Temperaturschwankungen ausdehnen und wieder zusammenziehen. Holzdielen und Holzfliesen sind zwar wetterfest gemacht, aber man sollte sie nicht in Nord- und Ostlage verwenden, weil sie dort ständig Wasser ausgesetzt sind. Das Regenwasser läuft unter die Terrassendielen und trocknet dort nur sehr langsam.

[alert style=“success“]WPC sind durch seinen Kunststoffanteil etwas wetterfester.[/alert]

Böden aus Kunststoffverbindungen sind zwar wasserdicht, aber meist nicht UV-beständig. Auf Kunstrasen kann Wasser stehen bleiben. Moos- und Algenbildung sind die Folge. Steinzeug und Fliesen gelten als relativ wetterbeständig.

[alert style=“success“]Beläge aus Gummigranulat trotzen jeder Witterung.[/alert]

Balkon Bodenbelag und das Mietrecht

In einer Mietwohnung unterliegt der Austausch des Fußbodens auf dem Balkon der Instandhaltungspflicht des Vermieters. Der Austausch des Bodenbelags oder auch das Streichen des Geländers gehören nicht zu den Schönheitsreparaturen. Laut der Verordnung über wohnungswirtschaftliche Berechnungen nach dem zweiten Wohnungsbaugesetz gehören Balkonflächen nicht zur Mietwohnung. Hierfür ist allein der Vermieter zuständig. Möchte der Mieter von sich aus den Balkon Bodenbelag austauschen, muss das mit dem Vermieter abgesprochen werden. (Quelle: frag-einen-anwalt.de)

Pratkische Tipps: Wie verlege ich einen neuen Bodenbelag?

Holzböden

Das Verlegen von Balkondielen aus Holz ist sehr einfach. Es eignet sich gut für die Selbstmontage. Zuerst baut man einen auf dem Boden aufliegenden Holzrahmen zusammen. Anschließend werden die Dielen auf dem Rahmen verschraubt. Holzfliesen auf dem Balkon haben den Vorteil, dass sie nicht verschraubt werden. Sie werden nur miteinander verbunden bzw. eingeklickt.

Naturstein oder Kunststein verlegen

Der Untergrund sollte möglichst eben sein um wackeln und wandern der Natursteinbeläge zu verhindern. Das Wichtigste bevor man Naturstein auf dem Balkon oder auf der Terrasse verlegt, ist die Planung eines guten Entwässerungssystems. So vermeidet man spätere Feuchteflecken durch angestautes Wasser unter dem Stein. Eine maßgeschneiderte Drainagematte eignet sich hierfür besonders gut. Die Steine verlegt man dann am besten in Drainmörtel. Dadurch werden langfristige Schäden durch Regen, Frost und Schnee verhindert.

Beton

Man kann Balkon Steinplatten schwimmend verlegen. Sie können direkt in ein Sandbett gelegt werden. Dann brauchen die Balkonplatten nur noch mit einer Rüttelmaschine fixiert zu werden.

Balkon Fliesen verlegen

Zuerst muss der Estrich aufgetragen werden. Dabei ist es sehr wichtig, dass ein passendes Gefälle vom Haus weg Richtung Regenrinne entsteht. Sollte noch guter Estrich vorhanden sein, kann man das benötigte Gefälle auch mit Zement-ummantelten Hartschaumplatten erreichen. Diese können einfach in Fliesenkleber eingebettet werden. Beim späteren Balkon Fliesen verlegen ist zu beachten, dass Fugen und Dehnungsfugen großzügig bemessen werden.

Oft ist es allerdings besser diese Arbeiten nicht selbst zu Erledigen, sondern von einem Fachmann ausführen zu lassen.

Kunstrasen

Rasenteppichbahnen werden nach dem Vermessen des Balkons einfach mit einem Messer zurechtgeschnitten. An den Rändern lässt man je fünf Millimeter Platz. Dann werden die Bahnen gelegt. Ränder und Nahtstellen werden mit Kunstrasenkleber fixiert. Nach aushärten des Klebers gibt man noch etwas Quarzsand auf den Boden.

WPC

Vor dem Verlegen von WPC muss der Balkon zuerst vermessen werden. Dann muss eine Unterkonstruktion verlegt werden, die für das gezielte Ablaufen von Wasser sorgt. Anschließend werden die Dielen mit der Unterkonstruktion verschraubt.

Kunststofffliesen

Kunststofffliesen können fast auf jedem Untergrund verlegt werden. Durch ihre einfache Klick Technik brauchen sie nur zusammengesteckt zu werden. Sie sind sofort begehbar.

Gummi/PVC

Der Balkon sollte ein leichtes Gefälle haben. PVC sollte zurechtgeschnitten und auf eine möglichst ebene Fläche gelegt werden. Gummi kann man auch in Form von Terrassenplatten verlegen. Kleine Unebenheiten fallen nicht auf. Ein Verkleben ist nicht unbedingt erforderlich. Der Belag kann bei Bedarf relativ schnell wieder entfernt werden.

Fazit:

Es gibt eine sehr große Auswahl an Fußbodentypen. Der eigenen Kreativität werden keine Grenzen gesetzt. Welcher Boden jetzt der Richtige ist, sollte genaustens abgewogen werden. Welche Eigenschaften ein Boden haben sollte, hängt zum großen Teil von seiner Umgebung ab. Auch die persönlichen Ansprüche an einen bestimmten Bodentyp spielen eine wichtige Rolle.