Immer mehr Menschen setzen, nach Lebensmittelskandalen und regelmäßigen Berichten über Pestizidbelastung bei Obst und Gemüse, auf den Eigenanbau von Lebensmitteln an. Im heimischen Garten oder auf dem Balkon in einem Balkon Hochbeet kann das Zucchini anbauen gut gelingen. Gerade bei diesem sehr beliebten Sommergemüse, kann es jedoch zu einer lebensbedrohlichen Situation kommen. Die Rede ist von der bitteren Zucchini. Normalerweise ist sie ein unverzichtbarer Bestandteil einer leichten und gesunden Ernährung, kann vielseitig in der Küche verwendet werden und eignet sich hervorragend zur Kultivierung im eigenen Garten. Speziell beim Anbau und Verzehr dieses vitaminreichen Gemüses muss dennoch einiges beachtet werden, denn es kann giftiges Cucurbitacin enthalten.
Wie erkenne ich giftige Zucchinis?
Zucchini gelten als Unterart der Gartenkürbisse und sind erst essbar, seit der gefährliche Giftstoff aus gängigen Sorten herausgezüchtet wurde. Die Bildung dieses Bitterstoffs kann durch große Hitze, durch Kreuzung mit einem Zierkürbis, oder durch die Wiederverwendung eigener Zucchinikerne, im Gemüse erneut hervorgerufen werden. Selbst beim Kochen werden das Gift durch Hitze nicht zerstört. Man erkennt sofort, dass eine Zucchini giftig ist, wenn ein bitterer Geschmack vorherrscht. Nimmt Jemand diesen Geschmack wahr, sollten bei jedem die Alarmglocken läuten. Deshalb heißt es: Hände weg von bitteren Zucchinis, denn das ist sehr gefährlich!
Anzeichen und Symptome bei einer Vergiftung
Der Giftstoff reizt in erster Linie die Magen- und Darmschleimhaut, weshalb es zu Übelkeit, Erbrechen, Bauchkrämpfen und Durchfall kommen kann. Zudem können lebensbedrohliche Darmschäden entstehen. Wer sich nicht sicher ist, sollte schnell ärztliche Hilfe suchen, oder gleich den Notarzt verständigen. Durch den bitteren Geschmack wird das Essen eigentlich ungenießbar, trotzdem ist ein Fall aus dem Jahr 2015 bekannt, in dem ein Mann nach dem Verzehr einer giftigen Zucchini verstarb.
Manche Menschen leiden unabhängig davon an einer Unverträglichkeit, einer sogenannten Zucchiniallergie. Allergiker verspüren beim Verzehr einer Zucchini ein Jucken oder Brennen im Mund, bis hin zu einem Anschwellen der Schleimhäute und Bauchkrämpfen. In seltenen Fällen kann ein allergischer Schock auftreten. Menschen mit einer Zucchiniallergie sollen deshalb generell keine Zucchini verzehren.
Zucchini anbauen ohne Gefahr
Zucchini sind vergleichsweise anspruchslose Gewächse. Bei richtigem Anbau bringen sie reichlich Ertrag, ohne aufwendige Pflege. Man kann sie roh essen, grillen oder braten. Im Vordergrund steht ein süßlicher Geschmack, der wunderbar mit mediterranen Kräutern harmoniert.
Schmeckt die Zucchini bitter, ist sie möglicherweise giftig und gehört auf den Kompost.
Ehe man die Samen Ende April in Pflanztöpfe sät, werden sie über Nacht in Wasser eingeweicht, um die Schale schon vorab aufzuweichen. Mit ca. 2 bis 3 cm Erde bedeckt, keimen die Samen nach 7 bis 14 Tagen. Nach den Eisheiligen im Mai können die Jungpflanzen mit etwa 1,5 x 1,5 Metern Abstand dann ins Freiland gepflanzt werden.
Keinesfalls sollte man die Zucchini in der Nähe von Zierkürbissen pflanzen, denn durch die Nähe der beiden Pflanzen, kann es zu einer Rückkreuzung kommen, wodurch sich ein Gift in Zucchini gebildet wird. Sogar beim Samen selber vermehren kann dieses Problem auftreten, denn manchmal entsteht auch davon Gift im Gemüse.
Deshalb ist man mit Pflanzensamen aus dem Gartencenter oder dem Baumarkt generell auf der sicheren Seite.
Zucchini richtig lagern, wie lange bleiben sie frisch?
Die größte Haltbarkeit wird erzielt, wenn man Zucchini an einem kühlen und dunklen Ort lagert, zum Beispiel im Keller. Hier bleiben sie bis zu 10 Tage frisch und knackig. Weiche oder bräunliche Stellen deuten auf beginnende Fäulnis hin und müssen weggeschnitten werden. Der Kühlschrank ist kein geeigneter Ort für die Lagerung, da Zucchini kälteempfindlich sind und Temperaturen unter 8 °C nicht gut vertragen. Eine große Zucchini kann portionsweise zubereitet werden, indem man immer nur eine Scheibe abschneidet und den Rest sorgfältig in Frischhaltefolie einwickelt. Äpfel oder Tomaten muss man separat lagern, da sie ein Gas an die Umgebung abgeben, das bei Früchten die Reifung beschleunigt und die Zucchini schneller verderben lassen.
Kann man Zucchini roh essen?
Zucchini kann man roh essen, denn sie schmecken wunderbar in dünne Scheiben geschnitten, in einem frischen Sommersalat oder geraspelt mit Essig, Öl und Kräutern. Man kann eine kleine Zucchini schälen. Es wäre jedoch schade, die wunderbaren Vitamine und Mineralstoffe einfach in den Biomüll zu werfen. Eine größere Zucchini kann schon etwas verholzt sein und schmeckt ungeschält nicht gut.
Nicht nur die Frucht schmeckt köstlich, sondern auch die Blüte. Die gelbe Zucchiniblüte wird geerntet, vom Blütenstempel befreit und vorsichtig gewaschen. Danach zieht man sie durch einen Teig aus Mehl, Ei und Wasser/ Weißwein, um sie anschließen in Pflanzenfett backen.