Obwohl Erdbeeren keine typischen Balkonpflanzen sind, können sie ohne Probleme auf dem eigenen Balkon angebaut werden. Bei genügend Pflege bleibt einem die Erdbeerenpracht sogar den ganzen Sommer erhalten, sodass man die erfrischenden Früchtchen ohne Weiteres bequem auf dem Liegestuhl genießen kann. Tolle Rezepte dazu sind sicher die frische Erdbeerquarktorte oder Erdbeeren mit Sahne und Vanilleeis 🙂
Welche Nähr- und Inhaltsstoffe haben Erdbeeren?
250 Gramm Erdbeeren enthalten circa:
- 80 Kilokalorien
- 1 Gramm Fett
- 40 Mikrogramm Folsäure
- 162,6 Milligramm Vitamin C
- 62,6 Milligramm Kalzium
- 37,6 Milligramm Magnesium
- 362,5 Milligramm Kalium
Worauf man beim Anbau und der Pflege von Erdbeeren auf dem Balkon achten sollte, möchte ich euch hier erklären.
Einen Artikel zum Wurmhumus findest du hier.
Welche Erdbeerensorten eignen sich für den Balkongarten?
Zuvor sollte man Wissen, es gibt Erdbeersorten die immer wieder blühen bzw. Dauerblüher und Früchte tragen und Sorten, die man nur einmal ernten kann. Ich empfehle definitiv die ersten 🙂 zum Beispiel die Hängesorte Fragaria oder die Walderdbeere.
Wer auf seinem Balkon Erdbeeren anbauen möchte, sollte beachten, dass verschiedene Erdbeerensorten existieren, welche alle zu verschiedenen Zeiten Früchte tragen. Daher macht es für wahre Erdbeerenliebhaber auch Sinn, sich diverse Sorten zuzulegen, um den ganzen Frühling und Sommer durchgehend einige Beeren pflücken zu können.
Stark verbreitet, langlebig und gut im Balkonkasten anbaubar sind vor allem die Erdbeerensorten Clery (früh), Darselect (mittel), Florence (spät), Ostara (spät) und Diamant (spät).
Clery – frühe Erdbeersorte
- Mehrjährige italienische Sorte
- mittelstarkes Wachstum, hohe Erträge, gute Lagerfähigkeit
- robust gegen Kälte
- wenig anfällig auf Wurzelfäulnis oder Blattkrankheiten, zuweilen jedoch auf Mehltau
- Erntezeit: ab Ende Mai
Darselect – mittelfrühe Erdbeersorte
- Mehrjährige französische Sorte
- verträgt auch hohe Temperaturen ohne Probleme
- sonniger Standort und besonders durchlässiger Boden
- sehr gute Ernte von Mitte Mai bis Mitte Juni
- Anfälligkeiten: nur wenig auf Wurzelkrankheiten, dafür leicht auf Mehltau und Spinnmilben
Florence – späte Erdbeersorte
- Robuste englische Sorte
- besonders widerstandsfähig, anspruchslos und sehr ertragreich
- Erntezeit: zwischen Ende Juni und Ende Juli
- bevorzugt sonnigen bis halbschattigen Standort mit feuchtem Boden
- gute Lagerfähigkeit
- insgesamt wenig anfällig auf Wurzelkrankheiten, Mehltau, Grauschimmel, Verticillium-Welke oder Lederfäule
- gute Toleranz gegen Dickmaulrüssler
Ostara Sorte
- mehrjährige Monatserdbeere
- lange Haltbarkeit
- Erntezeit: zwischen Juli und anfangs November
- Besonders sonniger bis maximal halbschattiger Standort
- äußerst frosthart: benötigt während Herbstmonaten keinen Kälteschutz
- bei zu hoher Feuchtigkeit stark anfällig auf: Blattläuse, Raupen und Fruchtfäule
Erdbeersorte Diamant
- kletternde Erdbeersorte
- eher neue Art aus Kalifornien
- kann als Kletter- oder Hängeerdbeere angebaut werden
- entwickelt lang-fallende Triebe
- können an einem Rankgerüst nach oben gebunden werden
- Erntezeit: zwischen Juni bis anfangs Oktober
Wie baue ich Erdbeeren auf dem Balkon an?
Spätestens ab März halten alle Gartenfachgeschäfte vorgezogene Erdbeer-Jungpflanzen bereit, von welchen man idealerweise diverse Sorten mit unterschiedlichen Erntezeiten auswählen sollte, um die süßen Beeren den ganzen Sommer genießen zu können.
Zum Anpflanzen der vorgezogenen Erdbeeren empfiehlt es sich, Pflanzgefäße mit Drainage-Öffnungen (Kübel oder Balkonkästen) zu wählen und sie noch im März hineinzupflanzen. Über die einzelnen Bodenöffnungen sollten Tonscherben oder Kies gelegt werden, um einen optimalen Abfluss zu erhalten und Staunässe zu vermeiden. Anschließend wird ein lockeres, nährstoffreiches Substrat eingefüllt und Mulden hineingebohrt, in welche die Pflanzen hineingepflanzt werden, ohne die Herzknospe mit Erde zu bedecken. Hierbei sollte übrigens ein Pflanzenabstand von ca. 20-25 Zentimetern eingehalten werden. Schließlich werden die Pflanzen gut angegossen und als Verdunstungsschutz eine Mulchschicht über die Erde ausgebreitet. Dazu eignen sich Stroh, Laub, Tannennadeln oder Kompost. Zuletzt empfiehlt es sich ca. 30 Gramm Bio Beerendünger um die Jungpflanzen zu geben.
Erdbeeren Standort richtig wählen
Am liebsten mögen Erdbeeren es an sonnigen, nicht zu windigen Standorten, wie zum Beispiel Balkonen oder Terrassen mit Süd oder Südwest-Lage und gedeihen am besten einreihig in Balkonkästen eingepflanzt, sodass sie sich nicht gegenseitig in den Schatten stellen. Dabei sollten in einen 100 Zentimeter langen Balkonkasten nicht mehr als fünf Erdbeerpflanzen eingesetzt werden. Je mehr Sonne die Früchtchen kriegen, desto süßlicher und aromatischer wird ihr Geschmack.
Sollte man höchstens einen halbschattigen Ort zur Verfügung haben, eigenen sich hierzu am besten Monatserdbeeren wie beispielsweise die oben vorgestellte Sorte Diamant.
Welche Erde brauchen Erdbeerpflanzen?
Erdbeeren benötigen ein besonders nährstoffreiches und lockeres Substrat, damit sie die Erde stark durchwurzeln können. Dazu eignen sich vor allem entweder qualitätvolle Kübel Pflanzenerde, die mit Blähton oder Perlite angereichert ist oder als Alternative eine gute Gartenerde. Bestenfalls kann man auch etwas Torf, Rhododendron- oder Moorbeeterde daruntermischen, um der Erde etwa mehr Säure zuzuführen.
Erdbeeren die Aussaat
Um eine große Anzahl Monatserdbeeren anzubauen, kann man die Erdbeerpflanzen auch selbst aussäen. Damit die Monatserdbeeren bereits im ersten Jahr blühen und fruchten könnten, sollte man die Aussaat zwischen Ende Januar und Mitte März anlegen.
Hierzu wird eine Aussaatschale mit Anzuchterde befüllt und die Samen so gleichmäßig wie möglich darin verstreut. Die Samen sollten lediglich leicht an die Erde angedrückt, angefeuchtet und mit einem Kunststoff-Deckel oder Klarsichtfolie abgedeckt werden.
Als perfekten Standort sollte man ein helles Plätzchen ohne direkte Sonneneinstrahlung wählen und auf eine Keimtemperatur von etwas mehr als 20 ° C achten. Je nach Erdbeersorte sollten die Samen nach ca. 2-6 Wochen zu keimen beginnen.
Sobald die Jungpflänzchen 5 Blätter entwickelt haben, können sie vorsichtig in Einzeltöpfe mit ein wenig gedüngter Erde pikiert und immer gleichmäßig feucht gehalten werden. Nach weiteren zehn Wochen sollten die Jungpflanzen das erste Mal gedüngt werden und ca. Mitte Mai (nach den ‚Eisheiligen‘) im Abstand von 20-25 Zentimetern in Balkonkästen umgepflanzt werden.
Nach insgesamt 14-15 Wochen nach dem Aussäen sollten sich die ersten Blüten entwickeln und nach weiteren 4-5 Wochen die langersehnten Beeren. Während man im ersten Jahr also bis zum August mit dem Beginn der Erntezeit warten muss, wird sie im nächsten Jahr bereits im Juni anfallen.
Erdbeeren im Garten oder Balkon: Die richtige Pflege
Wasserbedarf – Erdbeeren richtig gießen
Generell sollte übermäßiges Gießen genauso gemieden werden wie zu seltenes, d. h. die Erdoberfläche sollte zwischen den Gießabständen leicht antrocknen können. Beim Bewässern sollte man zudem darauf achten, die Blätter und Blüten nicht zu treffen, sondern nur den Boden und die darunter liegenden Wurzeln. Idealerweise gießt man die Pflanzen jeweils am Morgen und in den heißen Sommermonaten zusätzlich am späten Nachmittag – doch niemals bei prallem Lichteinfall. Da Erdbeeren säuerliche Böden mögen, empfiehlt sich besonders gesammeltes Regenwasser. Falls dies nicht vorhanden ist, eignet sich auch abgestandenes Leitungswasser.
Braucht die Erdbeerpflanze Dünger?
Es empfiehlt sich für die Düngung ein biologischer Dünger, wie Kompost, Farnkraut, Stallmist oder Pferdedung, da man schließlich lieber gesunde Beeren essen will. Hierzu sollte die Erde im Balkonkasten bereits 14 Tage vor dem Einsetzen der Jungpflanzen gedüngt werden; ein weiteres Mal sollte vor der Fruchtreife gedüngt werden.
Nach der vollendeten Ernte im Herbst sollte die Hauptdüngung stattfinden, falls man die Erdbeerpflanzen auch nächstes Jahr wieder kultivieren möchte. Dazu empfiehlt sich pro Quadratmeter 5 Liter Kompost oder organischen Dünger zu verwenden. Klettererdbeeren wie die Sorte Diamant hingegen sollten auch während der Überwinterung alle zwei Wochen mit Flüssigdünger für Beeren gedüngt werden; hierzu vorher schon bewässern.
Ich persönlich verwende Erdbeerdünger als Granulat. Siehe selbst im Video:
Welche Schädlinge und Krankheiten können die Erdbeerpflanze befallen?
Die gängigen Erdbeer-Krankheiten sind Erdbeermehltau, Gnomonia-Fruchtfäule, Lederfäule, Verticillium-Welke, Weiß- und Rotfleckenkrankheit. Um die Erdbeerpflanze vor ihnen zu schützen, sollte die Pflanze wirklich einen sonnig bis halbschattigen Standort haben, regelmäßig Unkraut gejätet und nicht überwässert werden. Sollten einzelne Blätter betroffen sein, sofort die entsprechenden Stellen abschneiden und entsorgen.
Ein typischer Schädling hingegen ist der Erdbeerblütenstecher, der bei Angriff dazu führt, dass die Pflanze ihre Blütenknospen verliert und mit einem Ertragsausfall gerechnet werden muss.
Kann man Erdbeeren selbst vermehren?
Um für regelmäßigen Nachschub zu sorgen, sollten die eigenen Erdbeeren rechtzeitig vermehrt werden; denn spätestens nach 4 Jahren bemerkt man meist einen Ernteabfall.
Hierzu kann man die Erdbeeren durch ihre stark produzierten Ableger vermehren. Dazu wählt man als Erstes sehr ertragreiche, kräftige Mutterpflanzen mit besonders vielen gesunden Blüten und schneidet die ersten beiden Pflanzen am Trieb als Ableger ab. Sie werden in den Boden gepflanzt und nach genügend Durchwurzelung kann die neue Jungpflanze in ein separates Beet, Pflanzgefäß oder Balkonkasten gepflanzt werden.
Erdbeeren überwintern
Da Erdbeeren meist mehrjährig sind, sind sie von Natur aus winterhart. Meist reicht es bei Balkonpflanzen schon aus, den Topf näher an die Hauswand zu rücken und die Pflanze mit Reisig, Stroh oder Vlies bis ca. April zu bedecken. Im Gartenbeet gelten andere Regeln, doch da es in diesem Artikel nicht um Gartenerdbeeren geht, soll dies an dieser Stelle nicht weiter vertieft werden.
Wann kann man Erdbeeren ernten?
Je nach Erdbeersorte gelten andere Erntezeiten. Generell möglich ist dies von Ende Mai bis anfangs November möglich. Für weitere Informationen zu einzelnen Erdbeersorten siehe Abschnitt „Welche Erdbeerensorten eignen sich für den Balkongarten?“.
Sind Erdbeeren für Tiere giftig?
Nein, Erdbeeren sind nicht giftig für Tiere.
Wie kann man frische Erdbeeren am besten aufbewahren oder haltbar machen?
Da die meisten Erdbeersorten hochempfindlich und nicht lange lagerfähig (ca. 2 Tage) sind, sollte man sie so schnell wie möglich verzehren, zu Marmelade oder Kuchenbelag verarbeiten. Idealerweise sollte man sie ungewaschen und trocken auf Küchenpapier oder in einem Sieb im Kühlschrank aufbewahren, da Feuchtigkeit sie anfälliger für Schimmel macht.
Fazit:
Erdbeeren auf dem Balkon anbauen ist nicht schwer sofern man die richtige Sorte wählt und einige Pflegetipps beachtet. Ich wünsche euch eine reiche Erdbeerernte.